CRADLE OF FILTH - Evermore Darkly
CRADLE OF FILTH
Evermore Darkly
(Symphonic Black Metal)

 


Label: Peaceville Records
Format: (Compilation)

Release: 2008


Nach dem letzten Studioalbum „Darkly, Darkly, Venus Aversa“ schieben die britischen Gothic/Black Metal Vampire von CRADLE OF FILTH noch ein CD/DVD Package mit Raritäten und einem neuen Song (auf der CD) sowie einer Doku und einem Livemitschnitt (auf der DVD) nach. Nach dem ziemlich Horrorfilm-artigen, meiner Meinung nach etwas zu langen Intro „Transmission From Hell“ legen die Herrschaften um Frontgiftzwerg Dani Filth mit dem neuen Stück „Thank You Lucky Stars“ los.

Auf musikalische Experimente verzichten die Engländer hier, der Song bietet genau das, was die Fans der Inselvampire seit Jahren hören wollen. Rasende Drums, druckvolle, melodische Gitarrenarbeit eines Paul Allender und die Mischung aus Danis tiefem Sprechgesang und dem wahnsinnigem Gekreische, was will der CRADLE-Maniac mehr? Das war es dann aber auch schon mit neuem Material, mit „Forgive Me Father (I Have Sinned)“ wird eine Demoversion des Stücks von „Darkly, Darkly, Venus Aversa“ geboten. Da sich selbige Scheibe jedoch nicht in meiner Sammlung befindet, kann ich nichts über etwaige Unterschiede zur Albumversion sagen. Tatsache ist jedoch, dass der Sound definitiv weniger druckvoll als auf den regulären Alben der Band ist. Es folgt eine Extended Version von „Lilith Immaculate“, welche im Unterschied zur Albumversion um eine Orchesterpassage erweitert wurde. Aufgrund des sehr passend eingesetzten Frauengesangs und der Eingängigkeit des Stücks würde ich die Nummer definitiv als ein Highlight dieser Veröffentlichung ansehen. „The Persecution Song“ liegt dann wieder in einer Demoversion vor. Dabei handelt es sich wieder um eine recht typische CRADLE OF FILTH-Nummer im etwas roherem Soundgewand.

Sehr experimentell wird es dann mit einem EBM/Techno Remix des schon bekannten „Forgive Me Father“. Abgesehen von Danis Gesang erinnert musikalisch so gut wie gar nichts mehr an das Original (beziehungsweise die Demoversion auf dieser Veröffentlichung), jedoch kann man sich musikalisch auch in keinster Weise mit guten EBM-Bands wie z.B. FUNKER VOGT messen. Schuster bleib bei deinen Leisten, sei den Herrschaften im Hinblick auf weitere Experimente in diese Richtung angeraten. „The Spawn Of Love And War” ist dann die dritte Demoversion auf dieser Veröffentlichung und, ich vermute einfach mal, für Besitzer des „Darkly, Darkly, Venus Aversa“ Albums wohl nur von bedingtem Interesse. Sehr interessant wird es jedoch bei letzten Stück, so handelt es sich bei „Summer Dying Fast (Midnight In The Labyrinth)“ um ein reine Orchesterversion. Da die Musik von CRADLE OF FILTH schon immer sehr sinfonisch angehaucht und von klassischer Musik beeinflusst war, funktioniert das Stück auch in rein orchestraler Form ohne Metal-typische Instrumentierung ausgezeichnet. Die Idee der rein orchestralen Umsetzung von CRADLE OF FILTH Songs wollen die Engländer ja auch auf dem folgenden Album „Midnight In The Labyrinth“ fortsetzen, auf dem die Nummer dann ebenfalls zu finden sein wird.

Auf der DVD wird neben einem Videoclip zu „Lilith Immaculate“ die Dokumentation „You Can’t Polish A Turd, But You Can Roll It in Glitter“ sowie ein Mitschnitt des Auftritts am Graspop Festival in Belgien aus dem Jahr 2011 geboten. Der Videoclip ist ziemlich professionell gemacht und bietet, wie für CRADLE OF FILTH eh typisch, viel Blut und nackte Haut. Etwas Klischee beladen vielleicht, aber ich finde das passt schon so. Die Dokumentation gibt einen ziemlich guten Einblick in das Tourleben und begleitet die Band auf ihrer Reise durch verschiedene russische Städte, bei einem kurzen Abstecher in der Heimat England und anschließend auf den drei Metalfest-Locations Schweiz, Deutschland und Österreich. Dani Filth führt dabei in bester Midnight Horror Show-Tradition durch die Doku. Das Livekonzert bietet zwar gute Bildqualität und eine ziemlich hochkarätige Songauswahl, jedoch ist die Soundqualität nicht die beste und auch der Gesang des Herrn Filth kann nicht ganz wie auf Silberling überzeigen.

Alles in allem ist „Evermore Darkly“ zwar keine essentielle CRADLE OF FILTH Veröffentlichung, aber definitiv ein netter Appetithappen nicht nur für Fans und bietet ein ziemlich fettes Package für wenig Geld.

 

 


Tracklist „Evermore Darkly“:
1. Transmission From Hell
2. Thank Your Lucky Stars
3. Forgive Me Father (I Have Sinned) – Demo Version
4. Lilith Immaculate (Extended Version)
5. The Persecution Song (Demo Version)
6. Forgive Me Father (I’m In A Trance) – Remix
7. The Spawn Of Love And War (Demo Version)
8. Summer Dying Fast (Midnight In The Labyrinth) – Classic Version
9.  Lilith Immaculate (Promo Video)
10. You Can’t Polish A Turd, But You Can Roll It in Glitter (Dokumentation)
11. Live From Graspop Metal Meeting in Belgium (25. Juni 2011): Humana Inspired To Nightmare (Instrumental)
12. Heaven Torn Asunder
13. Honey And Sulphur
14. Lilith Immaculate
15. Her Ghost In The Fog
16. Nymphetamine
17. The Principle Of Evil Made Flesh
18. Ebony Dressed For Sunset
19. The Forest Whispers My Name
20. Cruelty Brought Thee Orchids
21. From The Cradle To Enslave
22. Summer Dying Fast (Orchestral Outro)
Gesamtspielzeit: 71:21


www.cradleoffilth.com

 

CRADLE OF FILTH - Midian
CRADLE OF FILTH – Evermore Darkly
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