avatar Feathers & Flesh
AVATAR
Feathers & Flesh
(Melodic Death Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 13.05.2016


Ladies and gentlemen,
Your hero has returned again
Everything is going to be okay-ay-ay-ay
Ladies and gentlemen,
Your shepherd and your very best friend
Bow your head and let us in
to stay-ay-ay-ay
The Eagle Has Landed

Die schwedische Sensation AVATAR konnte sich bisher von Album zu Album immer weiter steigern. Mit „Feathers & Flesh“, dem bisher sechsten Werk, veröffentlichen der verrückte Clown und seine Mannen nun das ambitionierteste und abwechslungsreichste Stück Musik ihrer Karriere.

Schon das Konzept, das Frontmann Johannes Eckerström mit den Worten „this story is about an owl, who goes to war to stopp the sun from rising“, kurz und knapp erklärt, verspricht eine verrückte Reise in eine fantastische Welt. Natürlich verpackt AVATAR auch eine psychologische Komponente, die sich auf die oftmals nicht vorhandene Intelligenz der Menschheit übertragen lässt.

Das Album startet mit dem Intro „Regret“ recht spannend und leitet gleich in die erste große Überraschung des Albums ein. Starteten AVATAR damals als typische Melodic Death Metal Band, merkte man auf den letzten Alben schon, dass sich die Truppe keine Grenzen setzt, doch dass „House Of Eternal Hunt“ als furiose Power Metal-Nummer mit einigen harschen Vocals daher kommt, das hätte wohl keiner erwartet. Doch AVATAR bauen gekonnt ihre Trademarks ein und der Horror-Zirkus, den wir mit „Black Waltz“ und „Hail The Apocalypse“ geboten bekamen ist wieder deutlich hörbar. „The Eagle Has Landed“ ist nicht zufällig als Single gewählt, löst dieser doch „Paint Me Red“ als eingängigsten Song der Bandgeschichte ab. Schwere, drückende Riffs wechseln sich mit einem hymnischen Refrain, der den feisen Antagonisten einführt, ab und macht Lust auf mehr. Jetzt schon ein Hit! Johannes macht hier erneut eine grandiose Figur und überzeugt sowohl mit seinen einzigartigen harschen Vocals, als auch mit verschiedensten cleanen Stimmen. Der abgefahrene „la-la-la… „Part gegen Ende erzeugt schnell ein Grinsen beim AVATAR-Fan.

So abwechslungsreich wie hier agierten die Schweden bisher noch nie, man höre nur die zugleich rockige aber auch schwermütige Hymne „New Land“, das fiese Geknüppel, gepaart mit Tarantino-Flair in „Tooth, Beak & Claw“ oder die MORBID ANGEL-Einschübe in „One More Hill“. Richtig schräg wird es in „For The Swarm“, das an Glanztaten von SYSTEM OF A DOWN erinnert, während „Black Waters“ Western-Feeling aufkommen lässt und sogar einige dazu passende Samples bereit hält. Auch hier im Refrain, der wiederum in Richtung NEVERMORE schielt, erinnert der verzweifelte Johannes doch stark an Warrel Dane. Warum AVATAR auf diesem Album so anders klingen und doch sie selbst sind, erklärt Johannes wunderbar damit, dass der Clown, den er live selbst verkörpert, aus unserem Alpträumen entsteigt, sich zu uns an Bett setzt und uns diese kleine aber feine Geschichte selbst erzählt. Zudem waren AVATAR so innovativ und kreierten eigens für die Story ein Buch, das es zum Album dazu gibt, um die Geschichte im ganzen Ausmaß mit diversen Illustrationen zu erzählen.

Aber wo Licht ist, ist auch etwas Schatten, so fällt das ruhige „Fiddler´s Farewell“ recht unscheinbar aus, während „Nights Never Ending“, das eher an einen irischen Folk Song erinnert, sogar etwas nervt und deplatziert wirkt. Dafür trumpft die Truppe zum Schluss im intensiven „Sky Burial“ nochmal auf und sorgt sogar für Gänsehaut. „Raven Wine“ wiederrum lehnt sich zudem an manchen Stellen an IN FLAMES Instrumental-Klassiker „Gyroscope“ an.

Nichtsdestotrotz ist die Geschichte rund um die Eule, die auf ihrer Mission eigentlich nur scheitern kann und hoffentlich durch ihre Begegnungen mit den verschiedensten interessanten Protagonisten und Antagonisten auch etwas dabei lernt. Ein Album in das man sowohl thematisch als auch musikalisch mühelos eintauchen kann und ein gewisses Suchtpotential enthält. AVATAR sind mit „Feathers And Flesh“ auf einem vorläufigen Höhepunkt angekommen. Fans des modernen (Death) Metal, die sich schon lange vom Schubladendenken verabschiedet haben, müssen hier reinhören!


Tracklist „Feathers & Flesh“:
1. Regret
2. House Of Eternal Hunt
3. The Eagle Has Landed
4. New Land
5. Tooth, Beak & Claw
6. For The Swarm
7. Fiddler´s Farewell
8. One More Hill
9. Black Waters
10. Night Never Ending
11. Pray The Sun Away
12. When The Snow Lies Red
13. Raven Wine
14. Sky Burial
15. I´ve Got Something In My Front Pocket For You (Bonus)
16. Det Är Alldeles Försent (Bonus)
Gesamtspielzeit: 70:00


www.avatarmetal.com

 

AVATAR - Hunter Gatherer
AVATAR – Feathers & Flesh
LineUp:
Johannes Eckerström
Kungen
Henrik Sandelin
Tim Öhrström
John Alfredsson
9
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