SABATON - The Last Stand
SABATON
The Last Stand
(Power Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 19.08.2016


Sparta! Hellas!
Then, and again. Sing of three hundred men
Slaughter! Persians!
Glory and death, Spartans will never surrender Sparta

Ich kann es einfach nicht unerwähnt lassen: was haben SABATON für eine Karriere hingelegt? In nicht annähernd einer Dekade erspielten sich die sympathischen Schweden mit ihrer eigenen Version des Power Metal an die Spitze der Szene. Nicht nur, dass man zahlreiche Platten verkauft und eine Show nach der anderen ausverkauft, SABATON besitzen auch ihr eigenes Festival, eine Metal-Cruise und haben einen fucking Panzer auf der Bühne stehen! Mit „The Last Stand“ ist man nun bei Album Nr. #8 in nur knapp 10 Jahren angekommen.

Die Spannung war nach dem starken „Heroes“ natürlich groß, die Angst aber nach den zuvor veröffentlichten Songs auch. Und „The Last Stand“ ist wirklich ein zweischneidiges Bajonett. Zu begrüßen ist, dass man sich wieder breiter aufstellt, was die Kriegsthemen betrifft. So geht man durch Zeit und rund um den Globus. Von Sparta nach Schottland über Japan bis hin nach Vietnam und Wien in verschiedenen Dekaden und sogar Jahrhunderten. Doch hört man sich das achte Werk der Nordmänner kritisch an, so fällt schnell auf, dass SABATON etwas an Kreativität vermissen lassen. Viele Tracks klingen einfach nach einem bereits bekannten Hit der Truppe, was vorrangig an Rhythmik und den typischen Keyboards liegt. Und irgendwo fehlt es bis auf ein paar Ausnahmen an Überraschungen und den großen Hits.

Nun aber erstmal genug an Kritik. Die Themen selbst sind wieder erforschenswert, unterhaltsam und lehrreich zugleich. „Sparta“ bricht die Tradition der flotten Opener und entpuppt sich als unterhaltsamer Stampfer, der mit seinen „Uh-Ah“ Rufen live sicher gut funktioniert und natürlich die 300 Verteidiger der Hot Gates gegen die Perser zum Thema nimmt. Auch wenn SABATON geschichtlich korrekt bleiben wollen, ließ man es sich nicht nehmen ein paar Film/Comic-Zitate aus 300 einzubauen. „The Blood Of Bannockburn“ ist die zweite und letzte Überraschung auf dem Album. Der Beginn erinnert stark an FREEDOM CALLs „Rockin´ Radio“ und es kommen zum ersten Male Bagpipes zum Einsatz, wodurch wohl jeder sofort kapiert hat, dass man hier das Schicksal von William Wallace und seiner schottischen Armee als Vorbild hatte. Das restliche Material ist grundsolide und bietet alles was man von SABATON erwartet, nicht mehr und nicht weniger. „Shiroyama“ geht gut ins Ohr, „The Lost Batallion“ greift die bombastische Seite von SABATON wieder auf, „Rorke´s Drift“ gefällt durch Tempo und Fingertapping und „Winged Hussars“ bringt einen Schuss Drama mit. Das Ganze wurde erneut verdammt gut von Produzent Peter Tägtgren (HYPOCRISY, PAIN) in Szene gesetzt.

Eigentlich sitzt hier alles recht gut, Joakim Brodén liefert eine star Leistung am Gesang und zaubert einige mitsingkompatible Refrains, Chris und Thobbe hauen coole Soli raus und die gewohnten Keyboards machen auch Spaß, doch irgendwo fühlt sich „The Last Stand“ wie ein „Heroes 2.0“ plus ein paar alte Elemente von „Carolus Rex“ an.

Vielleicht mag es an der hohen Erwartungshaltung an SABATON liegen, doch „The Last Stand“ klingt zu einfallslos und an vielen Stellen nach Hit-Recycling, was das Album eher im unteren Drittel der verdammt starken Diskografie der Schweden ansiedelt. Nichts desto trotz können Fans bedenkenlos zugreifen, da auch das achte Album ein paar Hits mitbringt und Spaß macht.


Tracklist „The Last Stand“:
1. Sparta
2. Last Dying Breath
3. Blood Of Bannockburn
4. Diary Of An Unknown Soldier
5. The Lost Battalion
6. Rorke´s Drift
7. The Last Stand
8. Hill 3234
9. Shiroyama
10. Winged Hussars
11. The Last Battle
Gesamtspielzeit: 37:30


www.sabaton.net

POWERWOLF - The Metal Mass - Live
SABATON – The Last Stand
LineUp:
Joakim Brodén
Pär Sundström
Thobbe Englund
Chris Rörland
Hannes Van Dahl
7
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