Da es zur Zeit aufrund des Corona Schwachsinns kaum Veröffentlichungen der „großen“ internationalen Bands gibt ist es schön zu sehen, dass der heimische Untergrund hier in die Bresche springt. Mit ihrem zweiten Album hauen uns die Tiroler SILIUS ein wahrhaft geniales Thrashbrett um die Ohren, dass es nur so kracht. Man merkt einen gewaltigen Unterschied zum vor drei Jahren erschienenen Debüt `Hell Awakening`. Der leicht modern angehauchte Thrash im Bay Area Style kommt deutlich durchdachter, besser arrangiert und besser performed rüber. Der Gesang klingt herrlich angepisst, aggressiv und nervt auch nach mehreren Durchläufen nicht. Herausragend diesmal die Gitarrenarbeit, die vor Ideen und genialen Riffs nur so strotzt. Der Bass sorgt für die nötige Tiefe und das Schlagzeug sorgt für den richtigen Druck.
Mit dem Opener „Worship“ geht’s dann auch gleich ziemlich flott zur Sache und wird auch der Kurs fürs restliche Album gesetzt, denn Songs wie „Lesson In Blood“, „Evil Inside“, „C.U.L.T.“ oder auch „Venom Baptism“ stehen in nichts nach und sind so richtig scön geradlinige Nackenbrecher. Allerdings wird hier nicht nur stur drauflosgethrasht, sondern es werden auch immer wieder geschickte groovige Parts eingestreut, die einerseits der Auflockerung dienen aber die Songs auch immer spannend halten. Bestes Beispiel dafür ist das extremn groovige „Death & Glory“ oder auch das etwas geschwindigkeitsreduzierte aber trotzdem kraftvolle „Abominate“.
Etwas aus der Reihe tanzt dann der Rausschmeißer „Drowning“. Hier wird das Tempo mal ordentlich zurückgenommen. Der Song wälzt sich tonnenschwer und ziemlich brachial aus den Boxen, kurz mal durch leicht melancholische, ruhige Parts aufgelockert. eine ziemlich gelungene Abwechslung mit der die Band zeigt, daß sie in allen Belangen überzeugen kann.
„Worship To Extinction“ ist ein Album geworden, das den internationalen Vergleich in keinster Weise zu scheuen braucht. Hier klopft jemand ganz laut an der Tür zur Oberliga des Thrash. Sollte in keiner ernstzunehmenden Sammlung fehlen.
Tracklist „Worship To Extinction“:
1. Worship
2. C.u.l.t.
3. Horrorscopes
4. Abominate
5. Lesson In Blood
6. Dance On Your Grave
7. Venom Baptism
8. Tripping Balls Out
9. Evil Inside
10. Death & Glory
11. Drowning
Gesamtspielzeit: 44:38
Band-Links:
