Revel In Time
(Progressive Metal)
Label: InsideOut
Format: (LP)
Release: 18.02.2022
out of the ashes a man will arise!
a hero at heart, a powerful soldier
has come across time for the love of his lifeFate Of Men
Alle paar Jahre setzt sich der niederländische Prog-Meister Arjen Anthony Lucassen in seinem Heimstudio hin und beginnt zu komponieren. Was dabei herauskommt, weiß er vorher nie. Fans hoffen natürlich immer wieder auf sein Kern-Projekt AYREON, samt zahlreichen prominenten Gästen, doch aus dieser Session sind auch schon andere Projekte, wie STREAM OF PASSION, GUILT MACHINE, THE GENTLE STORM, AMBEON oder STAR ONE sowie einige Solo-Alben entstanden. Diese Veröffentlichung ist nun, ganze zwölf Jahre nach „Victims Of A Modern Age“ von letztgenanntem Projekt, das er bisher immer mit Floor Jansen, Damien Wilson, Russel Allen und Dan Swanö als Sänger betrieb.
Doch dieses Mal ist alles anders: Ein neues Konzept, neue Ideen und pro Song mindestens ein anderer Vokalist. STAR ONE war immer die flottere und heaviere Variante seines musikalischen Schaffens und demnach auch weniger folky und progressiv. Dennoch erkennt man auch dieses Mal die Handschrift des Meisters von der ersten Sekunde an, und alle bekannten Trademarks kommen mehr oder weniger vor. Thematisch geht es dieses Mal um eine Auswahl an seinen Lieblingsfilmen, die alle in irgendeiner Art von Zeitreisen oder -manipulation handeln.
So startet man hochmotiviert und flott mit „Fate Of Man“ in das erste Thema und widmet sich niemand geringerem als dem Terminator, dessen Geschichte Brittney Slayes (UNLEASH THE ARCHERS) mit Inbrunst vorträgt. Ein Song, der so ähnlich auch auf „The Source“ gepasst hätte, aber eben direkter und kompakter, dafür aber mit zahlreichen Details, Soli und Gitarren- sowie Keyboard-Akrobatik ausgestattet. Außerdem gibt Haus und Hof Schlagzeuger Ed Warby (AYREON, Ex-GOREFEST) eine tighte Performance ab. Es folgt mit „28 Days“ die düstere Geschichte von Donnie Darko, dessen Leid ebenso finster und eindringlich von Russel Allen erzählt wird. Es groovt, die Keys sorgen für dichte Atmosphäre und der Spannungsbogen ist enorm. Ab „Prescient“, das leicht folkige Melodien mitbringt und vom 2004er Film Primer handelt, wird es etwas abgefahrener, was daran liegt, das Michael Mills (TOEHIDER), den Arjen seit „The Theory Of Everything“ quasi adoptiert hat sowie HAKEN Chef Ross Jenings, am Micro zu hören sind.
outatime, make it fly, make it fast
going back to the future
hold on tight, make it right, make it last
Ab „Back From The Past”, bei demMarty und Doc. Brown ihren Auftritt haben, zeigt Lucassen sein Faible für Classic Rock, denn hier darf Jeff Scot Soto (TALISMAN, SONS OF APOLLO, Ex-MALMSTEEN) zu Höchstformen auflaufen, ehe CROBOT Fronter mit „Bill & Ted“ auf „Revel In Time“ durch die Zeit reist und eine fantastische Arbeit abliefert. Danach folgt noch Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE) auf „The Year Of ´41“ (The Final Countdown) zu hören ist, und auch da braucht man wohl nicht viel erzählen. Der Mann ist und bleibt eine stimmliche Urgewalt.Wer erwartet, dass in den Texten wirklich Charaktere zu Wort kommen oder Details erarbeitet werden, der wird eventuell enttäuscht, auch die Soundtracks von Zurück In Die Zukunft oder Terminator hätten wirklich Freude bereitet, wurden aber ebenso wenig irgendwo eingearbeitet. Aber das hat Arjen auch nicht wirklich nötig, denn der zeigt gemeinsam mit den Sängern und zahlreichen Gastmusikern wie Michael Romeo (SYMPHONY X), Jens Johansson (STRATOVARIUS), Bumblefoot (GUNS’N’ROSES) oder Steve Vai, was unter der richtigen Regie aus so manch sowieso schon großartigen Musiker und/oder Sänger noch rauszuholen ist.
Auch die dramatische Story von Frequency wird von Prog-Legende und Ex-THRESHOLD Fronter Damian Wilson begleitet von großartigen Melodien und heavy Rhythmen bestens dargeboten, ehe Dan Swanö die härteste Nummer „Today Is Yesterday“ (Groundhog Day) mit einer enormen Stimmbandbreite veredelt. Dramatisch wird es mit „A Hand On The Glock“ (Source Code), intoniert von NIGHTWISH-Fronterin Floor Jansen, ehe „Beyond The Edge Of It All”, das die weniger bekannte 80s Serie „Sapphire And Steel“, welche nur in England, Finnland und eben den Niederlanden ausgestrahlt wurde, als einziger Song leicht abfällt, was aber sicher nicht an der Leistung von John „Jaycee“ Cuijpers, der für AYREON seit langer Zeit die Guide-Vocals einsingt und hier endlich ins Rampenlicht steigen darf, liegt. Zum Schluss wird es nochmal intensiv, denn wenn Roy Khan’s (Ex-KAMELOT, CONCEPTION) einzigartige Stimme zur Hammond-Orgel erklingt und von der komplexen Geschichte von Interstellar und dem Untergang der Welt, erzählt, ist Gänsehaut vorprogrammiert.
stars are fading in the skies
our world is dying
her precious life, soon a memory
our race will not survive
we all know… it’s over
Und wäre das nicht alles genug und ein geniales Album damit abgeschlossen, gibt es noch eine zweite CD mit allen genannten Songs, aber komplett anderen Sängern wie Arjhen selbst, Tony Martin (Ex-BLACK SABBATH), Marcela Bovio (Ex-STREAM OF PASSION), Michael Andersson (TUNGSTEN), Will Shaw (ATHEM) oder Alessandro Del Vecchio (EDGE OF FOREVER, SUNSTORM), Wilmer Waarbroek, sowie weiteren Beiträgen von Cuijpers eingesungen , die den Tracks dann nochmal andere Twists vereleihen. Einzige Wehmutstropfen, die Version von „Children Of The Universe“, bei der Tony Martin und Roy Khan im Duett zu hören sind, gibt es nur auf Youtube. Wobei ich finde, dass hier bei vielen Themen wie Back To The Future oder Bill & Ted Duette wunderbar dazu gepasst hätten, aber das ist meckern auf höchstem Niveau. Fans von Arjens Schaffen können, nein müssen hier sofort zugreifen!
Tracklist „Revel In Time“:
CD I:
1. Fate Of Man (Terminator) – feat. Brittney Slayes
2. 28 Days (Until The End Of Time) (Donnie Darko) – feat. Sir Russel Allen
3. Prescient (Primer) – feat. Michael Mills & Ross Jennings
4. Back From The Past (Back To The Future) – feat. Jeff Scot Soto
5. Revel In The Time (Bill & Ted) – feat. Brandon Yeagley
6. The Year Of ‘41 (The Final Countdown) – feat. Joe Lynn Turner & Will Shaw
7. Bridge Of Life (Frequency) – feat. Damian Wilson
8. Today Is Yesterday (Groundhog Day) – feat. Dan Swanö
9. A Hand On The Clock (Source Code) – feat. Floor Jansen
10. Beyond The Edge Of Time (Sapphire & Steel) – feat. John „Jaycee“ Cuijpers
11. Children Of The Universe (Interstellar) – feat. Roy Khan
CD II: Same Song, different singers:
1. Fate Of Man – feat. Marcela Bovio
2. 28 Days (Until The End Of Time) – feat. John „Jaycee“ Cuijpers
3. Prescient – feat. Will Shaw
4. Back From The Past – feat. John „Jaycee“ Cuijpers
5. Revel In The Time – feat. John „Jaycee“ Cuijpers
6. The Year Of ‘41 – feat. Alessandro Del Vecchio
7. Bridge Of Life – feat. Wilmer Waarbroek
8. Today Is Yesterday – feat. Arjen Lucassen
9. A Hand On The Clock – feat. Marcela Bovio & Irene Jansen
10. Beyond The Edge Of Time – feat. Mike Andersson
11. Children Of The Universe – feat. Tony Martin
Gesamtspielzeit: 53:14
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