Die Legende erzählt von einer Band, die in den glorreichen Zeiten des Schwermetalls in Kanada gegründet wurde und eigentlich als KISS Tribute Band fungierte. Man schrieb aber eigenes Zeugs und machte mit nur zwei Tonträgern (“Metalized” (1986) “Sweet Dreams” (1988)) mächtig Eindruck. Dennoch streckte man die Waffen und die Kampfesbrüder widmeten sich anderen Zünften. Erst im Jahre 2011 des Herrn grub man für eine Réunion die Streitäxte wieder aus und zog wieder in den Bühnenkrieg.
Bei den Waffen fand man aber auch ein Schatzkästchen mit Demos und bis dato unveröffentlichten Materials aus der Blütezeit. So kam 2016 ein Livealbum in die Marktstände, das anlässlich einer musikalischen Rundreise 1987 im Hammersmith Odeon als Anheizer für MOTÖRHEAD aufgezeichnet wurde. Auch ein Demo-Tape fand sich in besagter Schatzkiste mit unveröffentlichtem und noch nicht fertiggestellten Musikgutes. Schnell wurde eine Entscheidung getroffen, die Klingen frisch gewetzt und eingeölt, und nach nur 34 Jahren dürfen wir das dritte Studioalbum von SWORD in den Händen halten.
Aber das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt, den die Band in Originalbesetzung hat zwar alle vorhandenen Demos fertiggestellt, den Charakter der 8 Songs (wobei „Surfacing“ als instrumentales Intro für „Unleashing Hell“ fungiert) aber so belassen, wie sie in den 80er erdacht wurden. Von Anfang bis zum Ende wird für den NWOBHM Fan, wie auch Anhänger des frühen US-Metals fette Beute geliefert. Ausfälle findet man keine, lediglich die kurze Spielzeit ist ein kleiner Wermutstropfen, in dem sonst ausgezeichneten Album. Als Anspieltipps kann man eigentlich alle Tracks erwähnen.
Man kann nur hoffen, dass die Schneide des Schwertes weiterhin scharf bleibt und wir noch einiges von SWORD erwarten dürfen in Zukunft. Wäre nur noch zu wünschen übrig, dass man sich hoffentlich aufs nächste Jahr, mit zahlreichen Live-Auftritten freuen kann, um dann mit den kanadischen Jungs die Hölle entfesseln zu können.
Tracklist „III“:
1. Bad Blood
2. (I Am) In Kommand
3. Dirty Pig
4. Surfacing
5. Unleashing Hell
6. Spread The Pain
7. Took My Chances
8. Not Me, No Way
Gesamtspielzeit: 34:42
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