Ghost Town
(Power Metal | Melodic Metal)
Label: Narnia Songs
Format: (LP)
Release: 17.03.2023
Fantasy-Freunde aufgepasst: das Tor nach NARNIA hat in 25 Jahren nun zum neunten Male geöffnet. Christian Rivel-Liljegren und seine Truppe liefern vier Jahre nach dem überaus soliden „From Darkness To Light“ das nun schon dritte Album seit der Rückkehr ihres Original-Sängers. Dieser wurde ja bekanntlich bei „Course Of A Generation“ 2009 von Germán Pascual (ESSENCE OF SORROW, Ex-DENIED) vertreten.
Auch auf „Ghost Town“ erwartet uns bekannte Kost von den Schweden. Hochmelodischer, verspielter, aber doch direkter Melodic Power Metal mit zum Mitsingen animierenden Refrains, eingängigen Riffs und einprägsamen Keyboard-Melodien. Dazu gesellt sich im Spiel der Gitarristen Carl Johan Grimmark auch immer wieder ein Schuss Neoklassik. Egal ob flotte Banger, rockigere Songs oder Melodic Metal Hymnen, stets ist die Handschrift von NARNIA erkennbar, was aber auch an der charakteristischen Stimme von Rive-Liljegren liegen mag, der sich aber auf dem Album wieder richtig Mühe gibt neue Facetten zu zeigen.
Außerdem gibt es wieder eine oftmals sehr emotionale Performance des Fronters sowie die typisch christlichen Texte, die er ja auch in seinen anderen Projekten wie GOLDEN RESURRECTION mit Tommy Johansson (SABATON, MAJESTICA) und den leider seit langem auf Eis gelegten DIVINEFIRE, die er spannenderweise ja mit Germán Pascual betrieb, gerne tat. „Rebel“ ist sogleich ein super Aushängeschild, „Glory Daze“ kommt überraschend heavy rüber und mit „Descension“ gibt es auch wieder eine gelungene Quotenballade. Für Abwechslung ist somit auch gesorgt.
Als ich mir beim ersten Durchlauf gerade gegen Ende des Albums dachte, war, dass NARNIA schon mal etwas kreativer und überraschender waren, wie es eben einst bei „Course Of A Generation“ der Fall war, da kommt plötzlich „Out Of The Silence“ daher. Atmosphärische Synthies und die halb gesprochenen Gesänge von Christian erinnern zunächst stark an einen Mix aus DREAM THEATER und AYREON, ehe das Ganze bombastischer und intensiver wird und ich mich an die „Elements“ Phase von STRATOVARIUS zurückversetzt fühle und man außerdem ganz ohne Ironie das „Vater Unser“ vorgetragen bekommt. Ein Hammer Epos, von dessen Sorte ich echt gerne mehr gehabt hätte. Zum Abschluss gibt es dann aber mit „Wake Up Call“ nochmal eine typische Midtempo-Nummer der Schweden.
Wer kein Problem damit hat, dass NARNIA musikalisch etwas auf der Stelle treten – das aber wohlgemerkt auf höchstem Niveau – der bekommt mit „Ghost Town“ die Vollbedienung an Melodic Power Metal, wie man ihn von der Band kennt und liebt. Die 25 Jahre Erfahrung sprechen hier mühelos für sich.
Tracklist „Ghost Town“:
1. Rebel
2. Thief
3. Hold On
4. Glory Daze
5. Descension
6. Ghost Town
7. Alive
8. Modern Day Pharisees
9. Out Of The Silence
10. Wake Up Call
Gesamtspielzeit: –
Band-Links:
