bloodywood - nu delhi
BLOODYWOOD
Nu Delhi
(Groove Metal | Nu Metal)

 


Label: Fearless Records
Format: (LP)

Release: 21.03.2025


Die Nu Metal / Groove Metal Überflieger BLOODYWOOD eroberten in den letzten Jahren die Welt im Sturm. Die Single „Mach Bhasad (Expect A Riot)“ ging 2019 auf Youtube so was von steil, dass das 2022 veröffentlichte Debüt „Rakshak“ die Inder ohne Umschweife auf die Festivalbühnen der Welt katapultierte. Und im vergangen Jahr konnte man sogar Hollywood-Star Jordan Peele für ein Video rekrutieren.

Der ambitionierte, wie interessante Mix aus Nu Metal Helden wie SYSTEM OF A DOWN oder KORN, gepaart mit fettem Groove-Metal und indischer Folklore schlug gewaltig ein. Diesen Aufwind möchte man nun mit dem zweiten Werk „Nu Delhi“, benannt nach der Heimatstadt der kreativen Metaller, mitnehmen. So holte man sich für die Single „Bekhauf“, die hochgehypten Damen von BAYBMETAL an Bord. Wem’s gefällt, ich persönlich kann weder mit dem aufgesetzten Gehüpfe, noch dem generischen Plastik-Metal der Japanerinnen anfangen, aber bei der jüngeren Generation finden diese Exoten Anklang und so wird die Kooperation sicher Wellen schlagen.

Aber zumindest startet man mit „Hala Bol“ gewaltig. Ein energisches Groove-Monster, das sich in die Gehörgänge frisst, neben fetten Riffs auch aller elektronische, wie indisch folkige Elemente mitbringt. Letzteres wird vor allem die die Flöte von Karan Katiyar unterstrichen, aber auch in Sachen Percussion, ist die Heimat unüberhörbar. Dazu klingen die Raps von Raoul Kerr womöglich für Fans der traditionellen Folklore – die wir hier wahrscheinlich eh schwerlich finden würden – sicher etwas verwirrend bis verstörend. Doch energisch und mit viel Elan singen, rappen und brüllen sich Kerr und der zweite Fronter Jayant Bhadula durch das abwechslungsreiche Material.

„Hut“ geht es zwischendurch dank atmosphärischen Keys moderner und auch eindringlicher an, aber auch hier gibt es die Groove-Momente, mit Scratch-Sounds aus der Dose und Nu Metal Bass. Im Mittelteil gibt es dann noch wunderbare Mitbrüll-Chöre und Mitsingparts, da man einen Großteil der Texte auf Englisch vorträgt, diese aber gekonnt mit Hindi mixt. Der Panjabi Style darf natürlich auch nicht fehlen und so zieht sich der wohl bekannteste Stil der indischen Musik durch das Werk, wird aber nie zu aufdringlich.

Auch wen „Dahdak“ den Metal teilweise ganz ausblendet, indische Gesänge, Percussion und viel Dosen-Material in Sachen Samples liefert, ist dieser Track recht wüst ausgefallen, „Kismet“ liefert einen theatralischen Metalcore-Refrain, in „Tadka“ wird es emotional und man merkt, dass die Herren auch immer wieder mal sozialkritisch und politisch engagieren. Mit „Tadka“ und dem abschließenden Titeltrack will man die Moderne der Tradition nochmal entgegenstellen und die musikalisch Vielfalt unterstreichen.

Auch „Nu Delhi“ ist frisch, kreativ und schlagfertig, ob die Herren mit ihrem Stil auch über mehrere Alben so frisch und interessant bleiben, wird die Zeit zeigen. Auch wenn BLOODYWOOD eher für eine jüngere Zielgruppe zu empfehlen sind, können mutige Groove und Nu Metaller mal ein Ohr riskieren. Leider ist aber jetzt schon eine gewisse Abnutzung und Gefühl von Repetition da.

 


Tracklist „Nu Delhi“:
1. Halla Bol
2. Hutt
3. Dhadak
4. Bekhauf (feat. BABYMETAL)
5. Kismat
6. Daggebaaz
7. Tadka
8. Nu Delhi
Gesamtspielzeit: 47:10

 


Band-Links:

BLOODYWOOD – Nu Delhi BLOODYWOOD - Nu Delhi

 

 


bloodywood - nu delhi
BLOODYWOOD – Nu Delhi
LineUp:
Jayant Bhadula (Vocals)
Raoul Kerr (Vocals)
Karan Katijar (Guitars, Flute)
Sarthak Pahwa (Dhol)
Roshan Roy (Bass)
Vishes Singh (Drums)
Guest:
BABYMETAL
7
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