far beyond confines.
You have read the magic lines
leading to the light in your mind…Reach Out For The Light
Tobias Sammet, vielen als Sänger der Deutschen Power-Metal-Band EDGUY und in dieser Funktion auch als humorvoller Gesprächspartner bei Interviews in zahlreichen Metalmagazinen bekannt, präsentiert mit AVANTASIA seinen schon länger angekündigten Versuch quasi eine metallische Oper zu kreieren. Für dieses Unterfangen hat er eine eigene Band zusammengestellt, die auch mit einigen prominenten Name aufwarten kann. Neben Sammet selbst, der sich für u.a. sämtliche Texte, Kompositionen und die Produktion, sowie für den Großteil der Leadvocals verantwortlich zeigt, gehören u.a. auch Henjo Richter (Git.; Gamma Ray) & Markus Großkopf (b.; Helloween) zum Line-Up. Damit nicht genug: Um jedem in seiner Story vorkommenden Charakter seine eigene Stimme zu verleihen, treten auf diesem Album auch einige bekannte Gäste in Erscheinung. Als da wären u.a.: Kai Hansen (Gamma Ray) als „Regrin, der Zwerg“, David DeFeis (Vigin Steele) als „Bruder Jakob“, Andre Matos (Ex-Angra) als „Elderane, der Prinz der Elfen“ oder auch Rob Rock (u.a. Warrior) als „Bischof Johann Adam von Bicken“.
Die Hauptfigur der Geschichte heißt Gabriel Laymann, und wird natürlich von Tobias selbst intoniert. Um kurz auf den Inhalt dieses Konzeptwerks zu sprechen zu kommen, sei erwähnt, dass es sich hier um eine (Kriminal-)Geschichte handelt, die sich im Mainz des Jahres 1602 in einem Kloster abspielt. Auf die Story detaillierter einzugehen wäre aber insofern nicht förderlich, da dies hier nicht nur den Rahmen sprengen würde, sondern auch die eventuell auftretende Spannung schmälern würde. Also wenden wir uns lieber der Musik zu, die -soviel vorweg- nicht von schlechten Eltern ist. Eingeleitet von einem wunderschönen, klassischen Bombast-Intro tritt die Band mit dem Opener „Reach out for the light“ gleich ordentlich auf´s Gaspedal, was die musikalische Ausrichtung dieses Projektes schon erahnen lässt. Ähnlich wie Sammets Hauptband EDGUY schlagen AVANATASIA eher die (melodic) Power Metal-richtung ein, was eh nicht sehr verwunderlich ist, da der Initiator AVANTASIAs ja auch maßgeblich am Songwriting von EDGUY beteiligt ist. Wer allerdings meint, dass es sich hierbei eveventuell um recycelte EDGUY-Songs handelt, die es nicht auf eines ihrer Alben geschafft haben, und auf diesem Wege schnell mal zwischendurch auf den Markt geworfen wurden, um etwas Kohle einzusacken, liegt falsch, denn die Songs bewegen sich auf unglaublichen kompositorischen Niveau, so dass sich die Gruppe vor kaum einer stilistisch vergleichbaren Band verstecken braucht. Auch die hohen, aber dennoch kraftvollen Vocals Sammets (& natürlich auf die oftmals vorkommenden Chöre) wissen zu gefallen, und über die stimmlichen Qualitäten der Gaststars Kai Hansen & Co braucht man ohnehin kein Wort mehr zu verlieren. (Übrigens werden die zahlreichen Dialoge meist gesungen, und nur selten gesprochen.) Facettenreichtum wird hier allerdings insofern bewiesen, da natürlich auch zahlreiche eher ruhiger Stücke vertreten sind. (So wie es sich eben auf für eine Oper gehört.) Bereits erwähnte orchestrale Parts und auch die für eine Oper wohl unumgänglichen female vocals (Sharon den Adel als „Anna Held“) setzen dem Werk dann die Krone auf.
Zweifelsohne muss man Tobias Sammet zubilligen, dass er hier (sowohl im musikalischen als auch im literarischen Bereich) ein Meisterwerk abgeliefert hat. Auch wenn das Album für manche Leute zuwenig Ecken und Kanten haben dürfte, d.h.: Es ist äußerst melodiös ausgefallen, was eben manche wohl als Minuspunkt sehen werden. Dennoch: Die Zielgruppe wird es lieben!
Tracklist „The Metal Opera Pt.I“:
1. Prelude
2. Reach Out For The Light
3. Serpents In Paradise
4. Malleus Maleficarum
5. Breaking Away
6. Farewell
7. The Glory Of Rome
8. In Nomine Patris
9. Avantasia
10. A New Dimension
11. Inside
12. Sign Of The Cross
13. The Tower
Gesamtspielzeit: 59:08
