DEVIN TOWNSEND - Infinity
DEVIN TOWNSEND
Infinity
(Progressive Metal)

 


Label: InsideOut
Format: (LP)

Release: 1998 | 2003


Beschäftigt man sich näher mit dem Gesamtwerk DEVIN TOWNSENDs, fällt die vollkommene Abgrenzung der Projekte untereinander auf: in Stil, Grundstimmung/ -intention, Artwork, vereinzelt auch im Line-Up. Hoglan trommelt wieder, FEAR FACTORY-Basser Christian Olde Webbers sorgt sich um die tiefen Töne, Ginger von den Briten THE WILDHEARTS, mit denen Devin Anfang der Neunziger eine GB-Tour absolvierte, co-komponierte „Christeen“ und auch einiges SYL-Personal wird im spartanischen Booklet aufgeführt, das den nackten Devin und einen Schmetterling zeigt, der Schmetterling, der aus der „Ocean Machine“-Raupe schlüpfte?

Im Gegensatz zum epischen Songwriting auf der „Ocean Machine“, besteht „Infinity“ aus vertrackten Songstrukturen, komplexen Arrangements, absurden Soundexperimenten, die allesamt auf das SYL-Debut „Heavy As A…“ zurückblicken. Dabei klingt das erste Drittel des Longplayers noch relativ nachvollziehbar: Die Collagen/Instrumental-Abstrusität „Truth“ verpasst „Infinity“ einen faszenierenden Einstieg, der RUSH auf LSD suggeriert und übergangslos in das sympathisch-geniale „Christeen“ mündet, einer Nummer, die mit Major-Promo Millionen scheffeln könnte. „Bad Devil“ hernach ist verboten eingängig und stimmungsmäßig irgenwo zwischen Muppetsshow und Halloween, unterstützt von einer rotzecoolen Trompete. Das Gros der CD – die Tracks vier bis neun – können dann als streitbar angesehen werden. Die Definiton Song jedenfalls ist auf besagte Kompositionen weniger anwendbar.

Sämtlichst musikalisch brilliant, technisch originell produziert, aber auch schwer genießbar, kopflastig und einfach surreal. Dieser Teil kann wehtun. Als ob anschließend eine Verschnaufpause benötigt würde, folgen gut 30 Sekunden Stille, bevor das letzte Lied zum gemütlichen Ausklingen ansetzt. „Noisy Pink Bubbles“ ist, wie auf so vielen Townsend-Alben, der gewohnt ruhige Rausschnmeißer mit einer göttlichen Akustikgitarre.

Auf „Infinity“ ist der stimmlich variabelste Devin zu finden, der experimentellste und der irritierteste.

Es folgt eine zweijährige Pause. Zur Überbrückung wird ein SYL–Livealbum veröffentlicht.

 


Tracklist „Infinity“:
1. Truth
2. Christeen
3. Bad Devil
4. War
5. Soul Driven Cadillac
6. Ants
7. Wild Colonial Boy
8. Life Is All Dynamics
9. Unity
10. Noisy Pink Bubbles
Gesamtspielzeit: 74:00

 


Band-Links:

devin townsend infinitydevin townsend infinitydevin townsend infinity

DEVIN TOWNSEND - Ocean Machine - Biomech
DEVIN TOWNSEND – Infinity
8
Share on: