ORPHANED LAND - Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven
ORPHANED LAND
Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven
(Death Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2004


Mit die innovativste Scheibe des jungen Jahrtausends; wer sich „Mabool“ zulegt, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit völlig neuartige Sounds, Melodien und Songstrukturen kennenlernen.

Nach den Blackies MELECHESH müssten die ebenfalls israelischen ORPHANED LAND dank vergleichbarem Konzept ähnlichen Kultstatus erwerben können, indem ausgesprochen konsequent nahöstliche Instrumente, Rhythmen und Folk in den absolut einzigartigen Bandsound involviert sind, der auf Doom/Death basiert und sich über die Jahre (Gründung datiert auf 1992) mit diversen, ziemlich spezifischen Metal-Einflüssen vollgesogen hat – was das Konzeptalbum letztendlich nachvollziehbar erscheinen lässt – um schließlich zum heutigen Unikat zu promovieren, das stilistisch doch sehr allein auf weiter Flur steht und dem im Grunde nur die Bezeichnung „progressiv“ annähernd gerecht wird. Zum Vergleich sind namentlich BLIND GUARDIANs „Somewhere Far Beyond“ für die folkigen, ruhigen (Gesangs-)Passagen, IN EXTREMO bei den umwerfend archaischen Männerchören, MALMSTEEN Ende der Achtziger wegen der exzellenten Gitarren und bisweilen epischen Arrangements, THERION und TRISTANIA was das orchestrale und sämtliche female vocals anbelangt, TIAMATs „Four Leary Biscuits“ für die ethnischen Instrumentals, sowie alte AMORPHIS für noch rudimetär vorhandene Death Metal-Elemente, aufzuführen.

Das fantastische dabei ist, dass ORPHANED LAND derart viele Ideen in „Mabool“ verwenden, dass genannte Referenzen damit problemlos mehrere Werke füllen könnten, was in der opulenten Gesamtspielzeit von nahezu 70 Minuten gipfelt, ohne dass irgendwelche Längen auftreten. Unter anderem fährt das Sextett über 30 Gastmusiker auf, neben echten Streichern, Piano und zig Anderem auch mysteriöse arabische Instrumente wie ein/e Oud, das/die Saz und etwas, das sich Buzuki schreibt, massig Chöre aus verschiedenen Epochen, nicht weniger als fünf Gesangssprachen (Hebräisch, Arabisch, Jemenitisch, Latein, Englisch) und, um dem gewaltigen musikalischen Aufwand gerecht zu werden, ein Konzept über dieses biblische Ding mit der Sintflut. Zudem hegen ORPHANED LAND einen wunderbaren völkerverständigenden Anspruch, der kompositorisch kulturübergreifend verwirklicht wird und lyrisch die gemeinsame Herkunft einerseits des Judentums, andererseits des Islams thematisiert. Angesichts säulenhafter Unbeweglichkeit dieser ältesten Kulturvölker im Nahen Osten unbedingt unterstützenswert; und den Metaller freut dabei, dass seine Musik in Wahrheit doch die Sitten verrohe und Gewalt verherrliche…

Nach gut siebenjähriger Pause, ebenfalls bedingt durch die prekäre Situation in Israel, beweist man mit dem dritten Album endgültig instrumentale und kompositorische Meisterschaft. Die größte Leistung besteht jedoch zweifelsohne in der makellosen Fusion aller Elemente zum harmonischen Gesamtkunstwerk, welches „Mabool“ darstellt. Organischer ist dieses Repertoire an Instrumenten und Stimmen nicht zu vereinen. Im Grunde ist jede Minute davon genial, das brilliante Gitarrenthema von „Building The Ark“ ist aber besonders hervorzuheben, im übrigen ist der Song auch ein repräsentativer Anspieltipp.

 


Tracklist „Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven“:
1. Birth Of The Three
2. Ocean Land
3. The Kiss Of Babylon
4. A’salk
5. Halo Dies
6. A Call To Awake
7. Building The Ark
8. Nora El Nora
9. The Calm Before The Flood
10. Mabool
11. The Storm Still Rages Inside
12. Rainbow
Gesamtspielzeit: 68:34


www.orphaned-land.com

 

ORPHANED LAND - Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven
ORPHANED LAND – Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven
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