AVANTASIA - Angel Of Babylon
AVANTASIA
Angel Of Babylon
(Power Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 03.04.2010


Dead-and-alive
Come a little closer
You and I:
Affiliates forevermore and I’m alive
Death is just a feelingDeath Is Just A Feeling

Nachdem “The Wicked Symphony” die Erwartungen ziemlich erfüllen konnte, kann man natürlich auf das zweite Album “Angel Of Babylon”, das zeitgleich erscheint und natürlich auch in Kombination erhältlich ist, gespannt sein, ob auch dieses an das vorgelegte Niveau herankommt.

Sammet steigt auch bei „Angel Of Babylon“ mit einem 10-Minüter ein und bringt mit „Stargazers“, der natürlich nichts mit RAINBOWs Klassiker zu tun hat, einen dicken Start ins Rennen. Michael Kiske, Jorn Lande und Tobias mimen wieder die Hauptrollen und machen auch diesen überlangen Track zu einem schönen Erlebnis. Der darauf folgende Titeltrack ist ein schöner Power Metal Track, der aber nicht groß heraussticht und in den schlichten Rocker „Your Love Is Evil“ über geht.

Was ALICE COOPER bei „The Toy Master“ war, ist Jon Oliva (SAVATAGE) in “Death Is Just A Feeling”. Der sogenannte “Mountain King” macht diesen düster und böse anmutenden Song zu etwas ganz speziellem und bringt auch seinen ganz eigenen Spirit in die Musik. Ganz groß, was der Mann hier aufzieht und der Bösewicht ist ihm sowieso auf den übergroßen Leib geschneidert. Der Chorus dringt sofort ins Ohr ein, ohne dort wieder heraus zu wollen. „Rat Race“ hingegen lässt erstmals EDGUY durchblitzen und „Down In The Dark“ ist zwar schön stimmig, wirkt aber etwas langatmig.

Irgendwie kommt mir an dieser Stelle das Gefühl, dass Herrn Sammet etwas die Ideen ausgegangen sind und er sich vielleicht vorerst auf „The Wicked Symphony“ hätte ausruhen sollen um „Angel Of Babylon“ mehr Zeit zu geben. Aber er treibt es weiter und hält mit „Blowing Out The Flame“ den Schmalzfaktor weiter hoch. Balladen hat er eigentlich schon besser hinbekommen, wenn man an Klassiker von EDGUY wie „Wash Away The Poison“ oder „Blessing In Disguise“ denkt.

Bei „Symphony Of Life“ darf erstmals wieder eine Frau an das Mikrofon. Die mir bisher unbekannte Cloudy Yang macht ihre Arbeit zwar ausgesprochen gut, aber der Song selbst klingt nach einer Mischung aus WITHIN TEMPTATION, was ja nichts schlechtes ist, aber auch nach düsterem Pop, wie ihn beispielsweise TATTOO fabrizierten.

Weiter geht es mit „Alone I Remember“ und man kann wieder keine Akzente setzen. Meine Befürchtung bewahrheitete sich leider, bis dann „Promised Land“ endlich wieder Gas gibt, schöne Melodien mit sich bringt und von hinten bis vorne zündet. Dennoch ist das Teil ein Lückenfüller, ist es doch schon bekannt von der Vorab-EP „Lost In Space“. Der Song wurde auch noch verschlimmbessert, denn Michael Kiske hat man einfach gestrichen und lässt Jorn den Rest singen, was das Gefühl hervorruft, dass etwas fehlt. Kann ich nicht nachvollziehen diese Entscheidung.

Danach kommt doch noch der überaus ersehnte Befreiungsschlag mit der kleinen Oper „Journey To Arcadia“. Der Song hat alles, was man von AVANTASIA erwartet. Ein schönes Akustikintro mit Sprechgesang – man erinnere sich an die starken „Farewell“ und „Inside“ vom Debüt – Chöre, wunderschöne Melodien und ein verdammt geiler Refrain, bei dem sicher MEAT LOAF Pate stand. Ein absolut schönes Musical zum Schluss lässt einem dann doch ein Lächeln heraus locken.

Alles hat so gut begonnen, doch dann lässt Tobias Sammet den Schmalz los und verfällt in unscheinbares Songwriting. Schlecht ist bei weitem keiner der Stücke, doch nach den Highlights von „The Wicked Symphony“ fragt man sich, ob man nicht einfach noch etwas mehr an „Angel Of Babylon“ hätte arbeiten sollen. Das muss sowieso jeder für sich selber entscheiden, aber wenn ich nur eines von den Alben haben dürfte, würde ich aus der „Wicked-Trilogy“ ohne zu zögern „The Wicked Symphony“ erwählen, auch wenn mir Jon Oliva abgehen würde. Der Fan wird aber sowieso zum Doppelpack greifen, was auch kein Fehler ist.


Tracklist „Angel Of Babylon“:
1. The Wicked Symphony
2. Wastelands
3. Scales Of Justice
4. Dying For An Angel
5. Blizzard On A Broken Mirror
6. Runaway Train
7. Crestfallen
8. Forever Is A Long Time
9. Black Wings
10. State Of Matter
11. The Edge
Gesamtspielzeit: 60:22


www.tobiassammet.de

AVANTASIA - The Metal Opera Pt.I
AVANTASIA – Angel Of Babylon
LineUp:
Tobias Sammet
Sascha Paeth
Michael "Miro" Rodenberg
Eric Singer
Guest:
Jørn Lande
Bob Catley
Michael Kiske
Jon Oliva
Andre Matos
Ralf Zdiarstek
7.5
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