IN FLAMES - Down, Wicked & No Good
IN FLAMES
Down, Wicked & No Good
(Modern Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (EP)

Release: 17.11.2017


„I hurt myself today
To see if I still feel
I focus on the pain
The only thing that’s real“Hurt

Die einstige Speerspitze der Melodic Death Metal Szene hat es sich nun offensichtlich offiziell zur Aufgabe gemacht zu polarisieren. Haben sich IN FLAMES mittlerweile einen ganz eigenen neuen Sound in Richtung Modern Metal geschaffen, setzen sie mit der still und heimlich veröffentlichten EP „Down, Wicked & No Good“ nochmal einen drauf. Drei Klassiker wurden hier im Studio gecovert, dabei handelt sich aber um recht unerwartete Stücke aus der Pop- und Rock Hitparade der 80er und 90er.

Dass IN FLAMES Cover können, habe sie schon vor allem mit der grandiosen Neuinterpretation von GENESIS´ „Land Of Confusion“ bewiesen. DEPECHE MODE ist da vielleicht die kleinste Überraschung, denn bereits auf „Whoracle“ fand sich mit „Everything Counts“ ein sehr gelungenes Cover. Dieses Mal hat es „It´s No Good“ aus demselben Jahr an dem „Whoracle“ erschien (ein Zufall?), erwischt. Die Schweden transportieren den Track gekonnt in eine neue Version, die den Sound von der letzten IN FLAMES Platte mit der von DEPECHE MODE kombiniert, bleiben dabei aber bewusst in electro-poppigen Regionen, weben aber ein paar heavy Riffs im Hintergrund ein und lassen den Song vor allem durch Anders Fridéns Stimme ihre eigenen Trademarks sprechen.

Es folgt mit „Down In A Hole“ die rockigste Vorlage, bekannt durch ALICE IN CHAINS. Statt cleaner Gitarre, übernimmt das Piano den Einstieg und alles wirkt etwas düsterer, ansonsten bleibt der Song relativ unangetastet, wenn auch der Track hier emotionaler rüberkommt, was dem aktuellen IN FLAMES Material ja gerecht wird. Und „Wicked Game“ braucht man eigentlich keinem mehr vorstellen. Der Klassiker von CHRIS ISAAK wurde schon zahlreichen Schönheitskuren unterzogen, am bekanntesten wohl die Interpretation von HIM, aber auch IN FLAMES haben eine schöne Version der melancholischen Synthie-Ballade geschaffen.

Alles gelungene Nummern, wenn man nicht gerade einen Metal-Song erwartet, was bei vielen IN FLAMES Fans aber wahrscheinlich immer noch der Fall ist. Seis drum, denn das Highlight kommt sowieso zum Schluss, denn der Quasi-Bonus Track, nämlich die Live-Interpretation von „Hurt“, das schon von JOHNNY CASH unsterblich gemacht wurde, aber eigentlich von den NINE INCH NAILS stammt, erzeugte bereits bei der In My Room-Tour für Gänsehaut und wurde auch genau dort aufgenommen. Wo Cash mit trockener Traurigkeit punktete, setzen IN FLAMES einmal mehr auf Emotion und Intensität, wodurch sich Anders nochmal richtig austoben kann. Auch auf CD eine wunderschöne Version, die man gehört haben muss. Vor allem richtig laut und mit dementsprechendem Bass funktionieren die Tracks richtig gut.

Mit „Down, Wicked & No Good“ werden die Schweden wohl endgültig am Zenith der Polarisations-Skala ankommen, doch die EP beweist erneut, dass IN FLAMES konstant ihren Weg gehen und egal in welche Richtung dieser ist, der Qualitätsstandard ist meist gewaltig hoch. Und der Erfolg gibt den Veteranen ja auch Recht. IN FLAMES sind somit wiedermal für eine Überraschung gut und lassen gespannt auf das nächste Album vorausblicken, denn mittlerweile kann man nur mehr das Unerwartete erwarten.


Tracklist „Down, Wicked & No Good“:
1. It´s No Good (DEPECHE MODE)
2. Down In A Hole (ALICE IN CHAINS)
3. Wicked Game (CHRIS ISAACS)
4. Hurt (Live – NINE INCH NAILS)
Gesamtspielzeit: 19:41


Band-Links:

down wicked down wicked down wicked

 

 

 


IN FLAMES - Clayman
IN FLAMES – Down, Wicked & No Good
LineUp:
Anders Fridén
Björn Gelotte
Niclas Engelin
Joe Rickard
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