LIGHT THE TORCH - Revival
LIGHT THE TORCH
Revival
(NWOAHM)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2018


Mit DEVIL YOU KNOW startete Howard Jones, der einst Jesse Leach bei KILLSWITCH ENGAGE ersetzte und von eben jenem auch wieder abgelöst wurde, eine vielversprechende Band, die seiner vorherigen Truppe gar nicht so unähnlich war, ihm aber mehr Freiraum ließ sich zu entfalten. Nach zwei Alben und internen Reibereien, wagt man nun aber schon wieder einen Neustart mit LIGHT THE TORCH.

Howard und seine Kollegen Ryan Wombacher (Ex-BLEEDING THROUGH) und Francesco Artusato (Ex-ALL SHALL PARISH) orientieren sich gemeinsam mit Neuzugang Mike Sciulara (EXTINCTION A.D.), der quasi John Sankey (Ex-DIVINE HERESY) ersetzt, auf dem Debüt “Revival” auch musikalisch etwas um. Wo DEVIL YOU KNOW noch vorrangig heftigen NWOAHM/Metalcore mit eingängigen Refrains kombinierten, setzen die Amerikaner nun mit LIGHT THE TORCH vorrangig auf zweitere Komponente. Das heißt im Detail, dass Howard weit mehr cleane Passagen singt, die poppigen Elementen in den Vordergrund rücken und auch der Core eine wichtigere Rolle spielt. Da Jones in seine Stimme auch viel Emotion steckt, sind Vergleiche mit Emo-Core Truppen nicht ganz abwegig. Auch WOVENWAR kommt mir in den Sinn, und zufällig saß auch genau dessen Bassist Josh Gilbert hinter den Reglern bei den Aufnahmen. Grundsätzlich machen die Amis das auch ganz gut, weben zahlreiche Melodien in ihren Sound und erweitern somit ihren Horizont, vergleicht man das Ganze aber mit dem letzten DEVIL YOU KNOW Werk „They Bleed Red“ klingt das alles etwas kraftlos und gezwungen.

Die Richtungsänderung wird von der Band so erklärt, dass man sich in den letzten beiden Jahren aus einer Krise herauskämpfen und Howard Jones zudem den Verlust seines ältesten Bruders verkraften musste. Das schlägt sich somit auch deutlich in den Texten, für die sich der Fronter sowieso immer schon sehr viel Mühe gab und Persönliches einwebte, nieder.

Schlecht ist, was die Truppe hier macht, aber auf keinen Fall. Songs wie „Calm The Storm“ oder „Die Alone“ zünden schon recht schnell. Mit „The Safety Of Disbelief“ findet sich auch eine waschechte Hymne, die sicher lange im Live-Set sein Unwesen treiben wird. „The Great Divide“ ist mir hingegen dann doch mit zu vielen elektronischen Spielereien ausgestattet und wirkt somit stark verwässert. Und so geht es mir dann doch öfter. Vielleicht gehe ich nicht offen genug an diese „neue“ Band ran, doch die Vergleiche mit den beiden DEVIL YOU KNOW Alben sind einfach zu verlockend. Positiv hervorzuheben sind aber auf jeden Fall wieder die Arbeit des Ausnahmesängers, sowie viele kleine Ideen, die zum Entdecken einladen und die Taschenlampenträger auf jeden Fall aus der Masse hervorheben.

LIGHT THE TORCH bieten hier eigentlich den gewohnten Stil, den Howard Jones seit jeher bedient, jedoch mit dem Fokus eher auf die eingängige, experimentelle und sogar poppigere Seite des Genres. Das kann man mögen, muss man aber nicht. Das muss jeder für sich selbst entscheiden, mir gefielen jedoch die heftigeren und direkteren Werke seiner Vorgängerbands doch ein gutes Stück besser. Genrefans sollten erst reinhören, da man als Fan von DEVIL YOU KNOW eventuell etwas enttäuscht sein könnte.

 


Tracklist „Revival“:
1. Die Alone
2. The God I Deserve
3. Calm Before The Storm
4. Raise The Dead
5. The Safety Of Disbelief
6. Virus
7. The Great Divide
8. The Bitter End
9. Lost In The Fire
10. The Sound Of Violence
11. Pull My Heart Out
12. Judas Convention
Gesamtspielzeit: 53:37


facebook.com/LightTheTorchOfficial

 

LIGHT THE TORCH - Revival
LIGHT THE TORCH – Revival
LineUp:
Howard Jones
Francesco Artusato
Ryan Wombacher
Kyle Baltus
7
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