IN FLAMES - I, The Mask
IN FLAMES
I, The Mask
(Melodic Death Metal | Modern Metal)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 01.03.2019


 

„Here I am in the mask
The Jester that wants to be freeI, The Mask

Um es gleich vorweg zu nehmen: Ja, IN FLAMES werden mit ihrem 13ten Album „I, The Mask“ wieder schwer polarisieren, denn man geht den eingeschlagenen Weg von „Siren Charms“ und „Battles“ konsequent weiter, und bleibt im Genre des Alternative/Modern Metal, anstatt zu den einstigen Melodic Death Wurzeln zurück zu kehren – womit ja sowieso keiner mehr gerechnet hat.

Auch wenn ich schon lange meinen Frieden mit der neuen Ausrichtung gemacht habe, und gerade „Battles“ über weite Strecken wirklich amtlich finde, hat es mir „I, The Mask“ wirklich nicht einfach gemacht. Das fängt schon mal damit an, dass manches einfach wie überarbeitete Überbleibsel aus dem Vorgänger klingen, und noch nie zwei Alben der Schweden so nahe beieinander waren, denn normalerweise gleicht eigentlich kein IN FLAMES Album dem nächsten. Hits wie das grandiose „The End“ findet man zudem beim ersten Durchlauf leider auch nicht.

Aber beginnen wir mit den vorab veröffentlichten Songs, denn „I Am Above“ ist nicht nur ein wirklich mehr als solider und heavy tönender Track, sondern bringt mit dem schwedischen Schauspiel-Shooting Star Martin Wallströn (Mr. Robot) noch einen genialen Marketing-Schachzug, sowie ein kreatives Video mit. Der zweite Track, des es vorab gab, heißt „(This Is Our) House“ und verwendet den Kinderchor aus dem Vorgängeralbum, doch die Gangshouts klingen ziemlich aufgesetzt und wären absolut nicht nötig gewesen, denn der Track kann vor allem mit einem starken Riff, das zugegeben sehr rockig ausfällt und einem eingängigen Refrain punkten. Der Opener „Voices“ kommt auch sehr heavy daher und erinnert zumindest ansatzweise an ältere Taten, lässt aber das gewisse Etwas vermissen, wohingegen der thrashige Titeltrack zum Mitsingen einlädt, und starke Arbeit von Drummer und Neuzugang Tanner Wayne zeigt, aber auch das Solo kann sich hören lassen. Anders Fridén hat sogar Gesangsunterricht für das Album genommen, und zeigt sich somit noch abwechslungsreicher und souveräner als sowieso schon.

Auch dieses Album ist durchzogen von modernen Synthies und Keyboards, die bei IN FLAMES sowieso nicht mehr wegzudenken sind. „Call My Name“ zeigt sich dynamisch und flott, bremst mir im Chorus aber zu sehr ab, „Follow Me“ startet mit akustischer Gitarre und ist die typische Powerballade, zündet aber leider nicht so gut wie erhofft, während die hochmelodischen „We Will Remember“ und „Burn“ beide nochmal richtig gut ins Ohr gehen, aber doch auch ein paar zu poppige Elemente mitbringen. „Deep Inside“ überrascht mit orientalischen Melodien und Riffs, und „All The Pain“ versucht es nochmal mit Emotion. Das abschließende „Stay With Me“ eröffnet mit sehr gutem Akustik-Riff und traurigem Gesang, der durchaus unter die Haut geht. Abgerundet wird „I, The Mask“ mit gelungenen Texten, die es zu erforschen lohnt, einem wirklich schicken Artwork und einer Bomben-Produktion von Howard Benson (SEPULTURA, MOTÖRHEAD).

IN FLAMES wollen heute Emotionen und Gefühl übertragen, und das tun sie mit „I, The Mask“ auch sehr erfolgreich. Mag sein, dass manch Song etwas zu poppig oder wenig relevant ist, doch einen wirklichen Ausfall mag ich nicht zu finden, und sieht man davon ab, dass die Schweden einstige Pioniere des Melodic Death Metal waren, und man dahingehend keine Erwartungen hegt, ist das 13te Album von IN FLAMES nicht nur wirklich gelungen, sondern zeigt erneut, dass die Band einen einzigartigen und innovativen Sound kreiert hat, ohne ihre Wurzen komplett zu begraben.

 


Tracklist „I, The Mask“:
1. Voices
2. I, The Mask
3. Call My Name
4. I Am Above
5. Follow Me
6. (This Is Our) House
7. We Will Remember
8. In This Life
9. Burn
10. Deep Inside
11. All The Pain
12. Stay With Me
Gesamtspielzeit: 50:48

 


Band-Links:

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IN FLAMES - I, The Mask
IN FLAMES – I, The Mask
LineUp:
Anders Fridén (Vocals)
Niclas Engelin (Guitar)
Björn Gelotte (Guitar)
-
Bryce Paul Newman (Bass)
Tanner Wayne (Drums)
7.5
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