HEILUNG - Futha
HEILUNG
Futha
(Neo-Folk)

 


Label: Season Of Mist
Format: (LP)

Release: 2019


2015 veröffentlichten HEILUNG in Eigenregie ihr Debut „Ofnir“, und zu diesem Zeitpunkt dachte wohl keiner, dass dieses Ambient/Folk Trio mal so richtig durchstarten würde. Aber es kam alles ganz anders, und spätestens seit dem Live-Album „Lifa“ und einigen mitreißenden zeremoniellen Auftritten vergrößerte sich die Fan-Schar der Dänen stetig. So wurde von den Anhängern bereits sehnsüchtig ein weiteres Album erwartet, und dieses liegt mit „Futha“ nun vor.

Der Beginn klingt wie eine Hexenbeschwörung mit tiefer knarziger Stimme, die einem eisige Schauer den Rücken hinunter jagt. Darauf folgt ein sehr mystischer Instrumentalteil, zu dem sich nach einer Weile rituelle Gesänge dazugesellen. Meist lässt Maria Ernst ihre schöne, klare Stimme ertönen, aber auch die beiden Bandkollegen Kai Uwe Faust und Christopher Juul beteiligen sich an den Lyrics. Die Musik aus einfachen Ambient-Instrumenten steht oft hinter den Vocals zurück, die sich manchmal auch zu einem bedrohlichen Krächzen verwandeln, was aber der dichten Atmosphäre durchaus förderlich ist. Die Songs sind durchwegs ruhigerer Machart, aber manchmal wird noch einmal deutlich reduziert, wie etwa bei „Traust“, das mit nur wenigen Klangfolgen beginnt, und sich nach und nach immer intensiver aufbaut, ohne das Tempo zu erhöhen. Regelrecht furchteinflößend ist „Vapnatak“, das aus einer Geräuschkulisse aus Peitschenhieben und dergleichen besteht, und eine Erzählstimme in vermutlich altdeutscher Sprache von einer historischen Begebenheit berichtet und eine eindringliche Warnung ausspricht. Auch bei „Elivagar“ wird eine Geschichte erzählt, dieses Mal in Hochdeutsch und mit krächzender Stimme, und so wird ein äußerst beängstigendes Feeling erzeugt. Am Schluss steht ein viertelstündiger Track namens „Hamrer Hippyer“ der zumindest teilweise sehr experimentell geraten ist, im speziellen durch endlos wiederholte Gesangs- und Tonfolgen, die sich zu einem sehr kraftvollen Ende entwickeln.

Kurz gefasst, wer WARDRUNA mag, der mag bestimmt auch HEILUNG! Beide Bands stehen für altertümliche Ritualklänge und –gesänge, allerdings kommen HEILUNG deutlich düsterer rüber. Die Musik wird mit einfachsten Instrumenten erzeugt, und der Mixgesang aus weiblicher und männlicher Stimme, die gelegentlich zum beängstigenden Krächzen verzerrt werden, intensivieren den antiken Charakter der Lieder. „Furtha“ ist deutlich länger als eine Stunde, und so kann man sich einen ausgedehnten Ausstieg aus dem Alltag gönnen, und sich mental in längst vergangene Zeiten entführen lassen.

Wer sich gerne einmal live verzaubern lassen möchte, der hat am 3.11.2019 die Gelegenheit dazu, da werden die Dänen im Globe in Wien in antike nordische Welten entführen.


Tracklist „Lifa“:
1. Galgaldr
2. Norupo
3. Othan
4. Traust
5. Vapnatak
6. Svanrand
7. Elivagar
8. Elddansurin
9. Hamrer Hippyer
Gesamtspielzeit: 73:34

 


www.facebook.com/amplifiedhistory

 

HEILUNG - Lifa
HEILUNG – Futha
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