PANTERA - Far Beyond Driven
PANTERA
Far Beyond Driven
(Groove Metal)

 


Label: Warner Music
Format: (LP)

Release: 1994


Can’t be what your idols are. Can’t leave the scar.
You cry for compensation. I ask you please just give us…
5 minutes alone5 Minutes Alone

BUUUUMMM! und es ist da. “Far Beyond Driven” ist schlicht und einfach eine Bombe. “Heavy as shit” wurde sie angekündigt, und als sie irgendwann 1994 dann veröffentlicht wurde, geschah das Wunder: PANTERA schaffte es auf Platz Nummer eins der Billboardcharts. Und das mit einem Album, dass fast schon Death Metal-ige Anwandlungen mit dem ohnehin schon harten Geschoss von “Vulgar Display Of Power” zu einer Legierung verbindet, die für mich bis heute mehr wert ist als alles Gold der Welt.

BUUUUMMM! geht’s auch gleich los mit “Strength Beyond Strength”, einer wutschnaubenden Hymne gegen alles und jeden, und weiter geht’s Salve für Salve bis zum ruhigen Ausklang, dem BLACK SABBATH-Cover “Planet Caravan”. Zwischen diesen beiden Songs stecken mehr als eine Dreiviertelstunde Gemeinheiten aller Art: Religionsstifter nehmen dämonische Gestalt an (“Becoming”), die Medien, mit denen PANTERA in den Jahren davor und danach so einige Problemchen gehabt haben und mit denen sie nie wieder so richtig warm wurden, bekommen den Arsch versohlt (“Five Minutes Alone”), beste Freunde werden auf Grund niederer Verlangen in den Selbstmord getrieben (“Good Friends and a Bottle of Pills”), Väter werden zur Rechenschaft gezogen (“25 Years”), auch mit Beziehungen wird abgerechnet (“Shedding Skin”) und überhaupt: Alles scheint dem Anselmo gegen den Strich zu gehen und dementsprechend schreit und grunzt er sich den Hass von der Seele. Den Black Metal, der ihn auf den kommenden Releases so oft aufkreischen lassen wird, hat er noch nicht für sich entdeckt, sehr wohl aber den Death Metal/Grindcore. Allerdings grunzt er nicht im 08/15-Ton daher sondern zerbeißt und spuckt die Silben auf ganz eigene Weise aus, was noch Jahre später Bands wie MUDVAYNE oder SLIPKNOT maßgeblich beeinflussen sollte.

Der Rest der Band liefert dazu den passenden, brachialen und Staccato-lastigen Soundtrack, wobei Dimebags Hang zu melancholisch-makaber jammernden Gitarrenmelodien auffällig ist (man höre den Mittelteil von Song Nummer eins beziehungsweise das Hauptmotiv von Song Nummer elf).

BUUUUMMM!!!! hat es gemacht, allerdings ist der Knall auch recht schnell wieder verhallt. Zumindest in den Charts. “Far Beyond Driven” konnte den Superstarstatus der Band nicht weiter ausbauen. Vielleicht liegt dies aber genauso an der Zeit, wie der Erfolg des Vorgängeralbums an der damaligen Situation gelegen hat. Hinweis darauf wäre das etwa zur gleichen Zeit ebenfalls sehr hoch (Platz 8) in die Charts eingestiegene SLAYER-Werk “Divine Intervention”, welches gnadenlos absackte.
An mangelnder Qualität kann’s jedenfalls in beiden Fällen nicht liegen.


Tracklist „Far Beyond Driven“:
1. Strength Beyond Strength
2. Becoming
3. Five Minutes Alone
4. I¸m Broken
5. Good Friends And A Bottle Of Pills
6. Hard Lines, Sunken Cheeks
7. Slaughtered
8. 25 Years
9. Shedding Skin
10. Use My Third Arm
11. Throes Of Rejection
12. Planet Caravan
Gesamtspielzeit: 56:35


 

PANTERA - Reinventing The Steel
PANTERA – Far Beyond Driven
LineUp:
Philip Anselmo
Dimebag Darrell
Rex Brown
Vinnie Paul
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