Surrender freedom, your Social Security
We the people face unconstitutional lies
In greed we trust, in revolution we dieWe The People
Mit der Thrash-Granate „Endgame“ setzten sich Dave Mustaine und seine Truppe MEGADETH die Messlatte für Folgealben extrem hoch, ist dieses Album doch als bestes Werk seit Ewigkeiten zu bezeichnen. Kurz darauf stieg Urmitglied und Bassist David „Junior“ Ellefson wieder in die Band ein und brachte live bereits frischen Wind mit. Die Erwartungen an „Th1rt3en“ waren dementsprechend natürlich immens hoch. Dem Titel zufolge handelt es sich dabei um das dreizehnte und vielleicht letzte Studioalbum der Truppe, wobei ich das eher bezweifle, was aber dafür spräche ist, dass die Jungs im Booklet das langjährige Bandmaskottchen Vic Rattlehead zu Grabe tragen, aber darüber soll an anderer Stelle spekuliert werden; wichtig ist für uns die Musik, die das neue Werk zu bieten hat.
Gestartet wird mit dem Thrash-Gewitter „Sudden Death“, dass vor über einem Jahr bereits für Guitar Hero veröffentlicht wurde. Der Track klingt durch und durch nach MEGADETH, hätte auch auf „Endgame“ Platz gefunden und überzeugt durch geniale Soli, einen extrem spannenden Aufbau und viele Tempiwechsel. Bei „Public Enemy No.1“ hört man dann aber schon eine Kurskorrektur heraus. Viel rockiger und erdiger kommt der Track aus den Lautsprechern. Ein Solo wird vorausgeschossen und Dave singt mit sehr rauer Stimme. Der Sound ist viel roher als noch auf dem Vorgänger, was daran liegen mag, dass man sich diese Mal für Johnny K. als Produzenten entschieden hat. Dieser ist aber eher aus einem anderen Genre bekannt und hatte zuvor Bands wie 3 DOORS DOWN, DISTURBED oder SOIL zu Gast. Ein „Cryptic Writings“ braucht man aber nicht erwarten, dazu ist „Th1rt3en“ dann doch zu konsequent und heftig, auch wenn man gezügelter als auf dem Vorgänger zu Werke geht.
Auch „Whose Life (Is It Anyway)“ rockt und groovt von Vorne bis Hinten, zieht das Tempo aber wieder etwas an, während „We The People“ sehr rhythmisch vor sich hin stampft und schnell ins Ohr geht. Qualitativ befinden sich MEGADETH bis hierhin auf hohem Niveau, erreichen aber das von „Endgame“ nicht ganz, dafür muss man ihnen zugute halten, dass die Songs ausgereifter und durchdachter klingen. Ein kleiner Abfall ist bei dem dreckig klingenden „Drugs, Girls & Money“, der einfach nicht ins Bild passen will. Dafür legt man mit „Never Dead“ einen coolen Uptempo-Kracher mit Schrammelriff und Doublebassgewitter nach. „New World Order“ kommt recht abwechslungsreich und mit typischen MEGADETH Klängen daher. Danach folgt der schnelle Heavy Metal Kracher „Fastlane“ – ein Nackenbrecher vor dem Herren – laut aufdrehen und Gas geben ist hier die Devise. Im anspruchsvollen „Black Swan“ duellieren sich Chris Broderick und Dave unentwegt und schmeißen sich gegenseitig die Soli nur so um die Ohren. Auch das heftige „Wrecker“ überzeugt sofort, „Millenium Of The Blind“ überrascht durch balladeske Elemente und atmosphärischem Mittelteil, inklusive gesprochenen Passagen und „Deadly Nightshade“ kann als typischer Banger bezeichnet werden. Zum Schluss traut sich Dave noch mit dem Quasi-Titeltrack „13“ an eine Waschechte Akustik-Ballade, die sich gegen Ende hin immer weiter steigert und auf voller Länge überzeugt.
MEGADETH und Megadave können es noch, ohne Frage, doch an „Endgame“ kommt man auf den ersten Blick nicht ran. Wenn man aber kein Problem mit der etwas rockigeren Ausrichtung hat, dann kann man auf „Th1rt3en“ einige tiefgründige Highlights finden. Bleibt nur zu hoffen, dass das Gerede vom Aufhören nur zu Marketingzwecken dient.
Tracklist „Th1rt3en“:
1. Sudden Death
2. Public Enemy No.1
3. Whose Life (is It Anyway)
4. We The People
5. Girls, Drugs & Money
6. Never Dead
7. New World Order
8. Fast Lane
9. Black Swan
10. Wrecker
11. Millenium Of The Blind
12. Deadly Nightshade
13. 13
Gesamtspielzeit: 57:36
