LORNA SHORE - Pain Remains
LORNA SHORE
Pain Remains
(Symphonic Deathcore | Melodic Death Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 14.10.2022


Was passiert, wenn man überaus extreme, aber auch kreative Bands in einen Topf wirft und nochmal mit einer ganz eigenen Geschmacksnote versieht? In diesem Fall LORNA SHORE. Die Jungs aus New Jersey machen den Untergrund schon seit 2010 unsicher, doch starten – oder vielleicht sogar restarten – die Symphonic Deathcore bzw. Melodic Deather erst jetzt so richtig durch. Nach einem Sängerwechsel und der Veröffentlichung der fantastischen EP „…And I Return To Nothingness“ standen die Amerikaner plötzlich im Rampenlicht, waren in aller Munde und durften dieses Jahr auf Festivals vor zigtausend potentiellen Fans spielen.

Nun folgt das insgesamt vierte Album „Pain Remains“, das den Jungs definitiv den verdienten Durchbruch, und vielleicht noch viel mehr zu bescheren vermag. Aber von welchen extremen Bands sprach ich eigentlich? Schon Gitarrist Adam erwähnte BEHEMOTH und DIMMU BORGIR als Inspiration, sieht er sich selbst doch als Fan der Symphonic Black/Death Metaller, doch dazu gesellen sich Truppen wie BLEEDING THROUGH, SEPTICFLESH oder HEAVEN SHALL BURN, aber auch DARK TRANQUILLITY. Allesamt reizen Extreme aus. Sie sind heftig, aber nutzen auch wunderschöne Melodien, Keys, Synthies oder Orchestrierung.

LORNA SHORE nutzen die Formeln genannter Bands, mischen daraus aber ihre ganz eigene Welt. Das Album hat einen Sound, der definitiv als „state of the art“ zu bezeichnen ist. Josh Schroeder, der schon Scheiben von MENTAL CRUELTY, TALLAH oder TOURNIQUET veredelte, hat hier ganze Arbeit geleistet.

Mit bombastischem Intro samt lateinischen Chören, startet man schon intensiv und spannend, doch wenn dann die Riffwand samt Will Ramos‘ brutalen Shouts über uns hereinbricht, meint man hier BEHEMOTH in seiner besten Phase, aber mit Hang zum Core, eingelegt zu haben. Blastbeats, Black Metal Riffs, Shouts, Screams, Pig-Squeals und Gegurgel aller Art halten uns auf Trab, während die komplexen Songstrukturen und orchestrale Elemente um die Vorherrschaft kämpfen. Sieben Minuten wunderschönes Chaos! Doch nach ein paar Durchläufen entwirrt sich dieses komplexe Stück Extrem-Metall und immer mehr Details und technisch raffinierte Parts kommen zum Vorschein. Spätestens bei der Single „Sun//Eater“ wird es aber trotz der Präzission direkt eingängig. Zwar verzichtet man komplett auf cleane Parts, doch die Melodien bohren sich ins Ohr, während der Rest sich eher Knochenmark und Eingeweide vornimmt. Verschnaufpausen gibt es kaum, und wenn dann in Form von opulenten Orchester-Parts.

LORNA SHORE pfeifen fast komplett auf bekannte Strukturen, denn Will gurgelt auch gerne mal über ein furioses Solo, die Beats aus allerlei extremen Genres kommen und gehen verdammt überraschend und irgendwie weiß man nie so recht, was da jetzt als nächstes kommt, doch die Kompositionen sind stimmig, gehen ins Ohr und sind nie zu anstrengend. Das düstere und nicht minder eindringliche „Soulless Existence“ schielt dann mehr in Richtung schwedischen Melo-Death der Göteborg Schule, während „Apotheosis“ – auch dem Titel entsprechend – genannte Vorreiter aus Griechenland in den Sinn ruft.

Doch die New Jersey Boys gehen gegen Ende dann noch einen Schritt weiter und liefern einen gut 20 Minuten langen Titeltrack, unterteilt in drei Teile, der überraschendweise neben der genannten Single am eingängigsten daherkommt. Die Melodien stehen weiter im Vordergrund, Will Ranos‘ zeigt nochmal neue Facetten und die Riffs sind weniger komplex. Dennoch geht man auch hier in die Vollen, spielt nochmal alle Trademarks ab und beendet ein Album, das so einige Höchstwertungen, „Album des Monats“-Titel einfahren und womöglich auch eine gute Chance auf den einen oder anderen „Album des Jahres“ Plartierung haben wird. Zu Recht!


Tracklist „Pain Remains“:
1. Welcome Back, O‘ Sleeping Dreamer
2. Into The Earth
3. Sun//Eater
4. Cursed To Die
5. Soulless Existence
6. Apotheosis
7. Wrath
8. Pain Remains I: Dancing Like Flames
9. Pain Remains II: After All I’ve Done, I’ll Disappear
10. Pain Remains III: In A Sea Of Fire
Gesamtspielzeit: 61:15


Band-Links:
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LORNA SHORE - Erster Song vom kommenden Album veröffentlicht
LORNA SHORE – Pain Remains
LineUp:
Will Ramos (Vocals)
Adam De Micco (Guitars)
Andrew O'Connor (Guitars)
Michael Yager (Bass)
Austin Archey (Drums)
9.5
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