FRANZ FUEXE - Franz Fuexe

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Schon seit zehn Jahren treiben die Mostviertler Hardcore-Punks inzwischen ihr musikalisches Unwesen und zu diesem geschichtsträchtigen Anlass schenken die FRANZ FUEXE sich selbst und vor allem uns, drei Jahre nach „> Musik“ ein neues, selbstbetiteltes Album.

„Oida, geh leck“ lässt mit seinem satten Niederösterreichischen Idiom nicht nur das Herz des Autors aufgehen, sondern eröffnet auch den neuen Songreigen, der mit dem brutal geknüppelten „Räuber Der Herzen“ seinen Anfang nimmt, bevor der Neoliberalismus in „Selfmademan“ unter der stimmlichen Unterstützung durch Sonja Maier von den THE BAITS die volle zynische lyrische Breitseite von den FUEXEN  abbekommt. So heißt es unter anderem: „I hob no nie verloren und trotzdem gwinn i immer / I hob a Pin-up Poster vo da Thatcher im Zimmer.“

Sprich das Quartett spuckt nach wie vor wieder herrlich politisch unkorrekt Gift und Galle und transportiert dies mit einerseits fett wie roh produziertem Hardcore-Punk, der sich an dem Sound der 80er orientiert. Inzwischen sind die FRANZ FUEXE auch aufgrund der Huldigung durch Elias Hirschl in seinem Erfolgsroman „Salonfähig“, im österreichischen Feuilleton angekommen und werden dort mit Lob überschüttet. Wobei diesem wohl entgeht, dass dieser ähnlich wie bei den Kollegen von HECKSPOILER ordentlich seinen Fett abbekommt, wie gleich mal das mit einem recht metallischen Riff eröffnenden „Garten = Leben“ unter Beweis stellt.

Die jazzige bis bluesige Slidegitarre im Interlude „Death Over Stixenlehen“ unterstreicht dann nicht nur, dass hier unglaublich fähige Musiker am Werk sind, sondern bietet auch die musikalische Umrahmung für einen herrlichen, nicht jugendfreien Rant im breitesten Mostviertlerisch über den Verblieb von SLIPKNOT Konzerttickets, und legen dann in „Scheiß Auf De Leit“ noch ordentlich nach und zwar nicht nur textlich sondern auch in Sachen Virtuosität. Da in ihren Augen der „Backstage“-Bereich den Künstler*innen vorbehalten ist, brüllen FRANZ FUEXE dann allen Schmarotzer*innen ein rotziges „Schleicht di“ ins Gesicht, bevor sie mit diversen Auswüchsen von Instagram und Co in „Ungefiltert“ abrechnen; „Hashtag I hoß mei Leben, und es foit kan Motherfucka auf“.

Das Jubiläumsalbum der FRANZ FUEXE ist ein herrlich fieses rockendes Stück Hardcore Punk, der zwar das Rad nicht neu erfindet, aber aufgrund der großartigen Texte, dem Idiom, dem ausgefeilten Songwriting und der gesunden Portion Selbstironie, durch die überzeichnet zur Schau gestellten Gefährlichkeit, überzeugt. Absolute Kaufempfehlung, aber noch mehr sei den Leser*innen eine Liveshow der Band ans Herz gelegt, denn diese sind wahrlich immer ein Erlebnis.