SUBWAY TO SALLY - Nord Nord Ost
SUBWAY TO SALLY
Nord Nord Ost
(Folk Rock)

 


Label: Nuclear Blast
Format: (LP)

Release: 2006


Als SUBWAY TO SALLY im Frühjahr 2003 mit „Engelskrieger“ den Nachfolger zum wundervollen Erfolgswerk „Herzblut“ nachreichten, war die Enttäuschung meinerseits groß. Obschon dieser Output doch einige nennenswerte bzw. besser gesagt hörenswerte Titel in sich beherbergte, konnte das Album den zahllosen Highlights aus der bewegten Bandvergangenheit nicht einmal annähernd das Wasser reichen. Zu kalt und leblos erschien das Songmaterial, zu aufgezwungen und vor allem zu gewagt erschien die Kurskorrektur welche die Herren damals vornahmen, vor allem weil man alle mehr oder weniger essentiellen Trademarks fast schon respektlos über Bord kippte. Auch wenn ich damals anfangs dem Album gar nicht so abgeneigt war, verschwand mein Verlangen nach einem weitern Hördurchgang im Laufe der Zeit immer mehr, und auch in der Rückblende stellt „Engelkrieger“ leider nur ein bestenfalls überdurchschnittliches Machmerk dar.

Seither ist viel Zeit verstrichen und auch ein neuer Schlagzeuger wurde eingestellt: Die Frage die sich jetzt natürlich geradezu aufdrängt, ist jene, ob die SUBWAY TO SALLY mit „Nord Nord Ost“ noch einmal die Kurve kratzen und imstande sind, die Gunst ihrer Fans noch einmal zurückzuerobern bzw. natürlich aufrecht zu erhalten.

Und siehe da: Es geht ja doch noch: Und zwar back to the roots! Schon der Opener „Schneekönig“ markiert die eingeschlagene Marschrichtung: Urtypischer SUBWAY TO SALLY-Sound und richtige Hits a la „Sieben“ begeistern die Zuhörer. Es wurden augenscheinlich die altwewährten Erfolgsrezepte aus der Schublade hervorgekramt, aber ohne lasche Plagiate zu produzieren: Mittelalterliche Instrumentierung (samt Mönchschöre), messerscharfe Riffs, hymnenhafte wie groovige Stücke mit überaus bombastischen Refrains prägen das musikalische Erscheinungsbild der Ostdeutschen bei den meisten Tracks, die eben im Gegensatz zu „Engelskrieger“-Zeiten an alte Glanztaten erinnern bzw. gar qualitiv zu diesen aufschließen können. Mit „74“ glückte gar eine lupenreine, akustisch gehaltene, Ballade und gerade solche, eher zarte und intime, Songs habe ich auf „Engelskrieger“ schmerzlichst vermisst. Genauso wie die experimentelle Seite der Band, die beispielweise beim tollen „Feuerkind“ zur Geltung kommt..

Bei das „Rätsel II“ beweisen SUBWAY TO SALLY Humor, denn es wurden einige Songtitel der Bandgeschichte zu einem Text zusammengesetzt und man persifliert sich gewissermaßen ein klein wenig selbst.

Alles in allem konnten SUBWAY TO SALLY mit diesem Machwerk wieder an die Meisterwerke ihrer glorreichen Vergangenheit anknüpfen, der ganz große Wurf ist zwar dieses Mal noch nicht gelungen, aber sie schafften es wieder, ihre Musik auf ein erstaunliches Qualitätslevel zu hieven, und sind auf dem besten Weg zu alter Stärke zurückzufinden.

 


Tracklist „Nord Nord Ost“:
1. Sarabande De Noir
2. Schneekönigin
3. Feuerland
4. Sieben
5. Lacrimae ´74
6. Feuerkind
7. Das Rätsel II
8. S.O.S.
9. Eisblumen
10. Seemannslied
Gesamtspielzeit: 42:11


Band-Links
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SUBWAY TO SALLY - Nord Nord Ost
SUBWAY TO SALLY – Nord Nord Ost
LineUp:
Eric Fish (Vocals)
Ally Storch (Violine)
Ingo Hampf (Guitar)
Bodenski (Guitar, Vocals, Hurdy-Gurdy)
Sugar Ray (Bass)
-
Simon (Guitar, Vocals)
Simon Michael (Drums)
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