KORN - The Path Of Totality
KORN
The Path Of Totality
(New Metal)

 


Label: Roadrunner Records
Format: (LP)

Release: 02.12.2011


„So why must it be?
Chaos lives in everything.
Trapped inside a dream,
It all comes back to me.“Chaos Lives In Everything

Elektronische Musik? Das ist doch das grauenhafte Zeug aus den Discos? Stimmt, doch dass es im elektronischen Bereich noch viel mehr zu entdecken gibt, wollen auch die aufgeschlossensten Metalheads oft nicht wissen. KORN, die ja noch nie viel auf Genregrenzen gegeben haben und mit Alben wie „Untouchables“ auch gerne mal Wagnisse eingehen, wollen ihren Fans nun auch das elektronische Genre näher bringen. Das machen sie, indem sie nicht nur Kompromisse eingehen, sondern ihren Stil modifizieren, umbauen, durch den Mixer schleudern und das nur um dann Gastmusiker wie SKRILLEX, EXCISION oder DOWNLINK das ganze nochmal in eine andere Richtung lenken zu lassen.

Gleich bei den ersten Tönen vom neuen Werk „The Path Of Totality“ ist klar; das ist kein KORN Album wie man es kennt – das hier ist anders. Elektronische Beats, Synthies und komplett untypische Rhythmen leiten „Chaos Lives In Everything“ ein. Mit Metal hat das erstmal nicht viel zu tun. Klar im Hintergrund agieren Fieldy, Munky und Ray an ihren Instrumenten, doch im Vordergrund agiert hier definitiv der Dub-Step DJ SKRILLEX. Aber dennoch, irgendwie weiß man, und das nicht nur aufgrund der prägnanten Stimme von Jonathan Davis, dass das hier definitiv von KORN stammt. Wer mit diesem Track überhaupt nichts anfangen kann, der braucht sich nichts vom Rest von „The Path Of Totality“ erhoffen, denn es geht in ähnlicher Machart weiter. Auch wenn man viele Köche eingeladen hat, das 11-Gänge Menü passt zusammen. „Kell Mercy Within“ klingt schon mehr nach Metal, aber auf jeden Fall ausgefallener Industrial Metal, der dank des niederländischen Drum-´n´-Bass Trio NOISA zum groovigen Elektro-Trip wird. Spätestens bei „Narcissistic Cannibal“, bei dem neben SKRILLEX noch KILL THE NOISE seine Finger im Spiel hatte, wird es richtig abgefahren. Hier wird in die Vollen gegangen und die elektronischen Spielereien scheinen fast Überhand zu nehmen, bis dann der extrem eingängige und wirklich gelungene Refrain den Song zum Highlight macht. Jonathan Davis hat hier den Raum und die Möglichkeiten, die ihm dank der instrumentalen Wucht bei regulären Alben einfach fehlt. Zum Glück verzichtet er selbst komplett auf Verzerrer und Effekte, denn singen kann der Mann ja, wie er schon oft unter Beweis gestellt hat.

Das meiste Material ist trotz seiner Extravaganz und ungewohnten Ausrichtung richtig gut und ich könnte mir Songs wie „Narcissistic Cannibal“ oder „Chaos Live In Everything“ sogar im regulären Live-Set in der einen oder anderen Form vorstellen. Über die ganze Distanz der elf Songs wird es dann doch etwas anstrengend und mit „Illuminati“ oder „Sanctuary“ hat man dann auch den einen oder anderen Tiefpunkt. Dafür gefällt das schwermütige, aber dennoch irgendwie fetzige „Let´s Go“ wieder richtig gut und „Get Up!“ bietet den besten KORN-Refrain seit vielen Jahren!

KORN beweisen Mut und versuchen nicht nur Grenzen zu durchbrechen, sondern lassen diese ganz verschwinden. „The Path Of Totality“ ist ein überaus gelungenes Projekt, das zwar hier und da ein paar Schwächen aufweist, aber auch viele verdammt starke Momente mit sich bringt. Der Fan muss sich klar sein, dass dies kein herkömmliches KORN Album ist und selber entscheiden, ob er es in die Sammlung mitaufnehmen will bzw. es in die reguläre Diskografie der Band einbezieht.


Tracklist „The Path Of Totallity“:
1. Chaos Lives In Everything
2. Kill Mercy Within
3. My Wall
4. Narcissistic Cannibal
5. Illuminati
6. Burn The Obedient
7. Sanctuary
8. Let´s Go
9. Get Up!
10. Way Too Far
11. Bleeding Out
Gesamtspielzeit: 37:47


www.korn.com

KORN - The Nothing
KORN – The Path Of Totality
LineUp:
Jonathan Davis
James „Munky“ Shaffer
Reginald „Fieldy“ Arvizu
Ray Luzier
7
Share on: