Endlich ist sie da, die Debut CD der BLUES PILLS, die ich nach der Mini CD und dem 4 Track Live Mitschnitt aus dem Rockpalast, sehnlichst erwartet habe. Mit einer gewissen Vorfreude stürz ich mich auf dieses Teil und von Anfang an kommt mir die Produktion sehr weichgespült vor. Trotzdem erfreue ich mich des ersten Tracks „High Class Woman“. Diesen kennt man ja nur von diversen Zeitschriftensampler und so nehme ich ihn halt hin wie er daher kommt. Bei „Black Smoke“ werd ich dann aber stutzig und denk mir, ob der Grund für die Tournee Absage Anfang dieses Jahres, ein Wechsel der Frontfrau gewesen ist. Das werden sie doch nicht gemacht haben, oder? Die markante Stimme von Elin Larsson, war doch neben dem 18-jährigen Gitarrengenie Dorian Sorriaux, ein Stützpfeiler für eine berechtigte Newcomer-Hoffnung! Ein kurzer Blick in das Info-Sheet zeigt mir aber auf, dass sich an dem Line-up nichts geändert hat.
Dann war wohl der Produzent ein Vollpfosten! Und so muss es auch sein, denn schon bei “The River“ fällt mir wieder die weiche Gitarre und die sanfte Stimme auf. Und ein Vergleich mit der Mini-EP „Devil Man“ zeigt mir, dass ich Recht habe und lässt mich kopfschüttelnd und ungläubig aufgrund dieser Produktion zurück. Sämtliche Riffs wurden abgeschwächt und Elins Stimme gleicht eher mehr der von Lana Del Rey. Bei „Devil Man“ wird es noch schlimmer! Das stimmgewaltige Intro ist für ein Gitarrenintro völlig fallen gelassen worden und so ergibt sich auch nicht der geile Übergang von nur Stimme zum Einsatz der Instrumente. Und nicht nur das, auch der Text wurde komplett abgeändert. Warum? – weiß keiner.
„Astralplane“ und die Coverversion von „Gypsy“ sind dann wieder so, wie man sich BLUES PILLS vorstellt, aber bei „Little Sun“ hat gegenüber der Live-Version wieder der Faserschmeichler zugeschlagen.
Warum man so etwas macht, wissen nur die Götter oder gierige Produzenten, die den Rubel rollen sehen, indem man die Songs radiotauglich macht. Und der Fan der härteren Gangart kann sich ja eh die EP’s zulegen. So nicht meine Damen und Herren! Dann gebt doch bitte beim nächsten Mal die Originalversionen drauf und die Kindergeburtstagsversionen als Bonus Tracks dazu. Kann doch nicht so schwierig sein oder wollt ihr wirklich alle vergraulen, die sich nicht an euren Erst-Versionen satt hören konnten? Trotzdem kann ich BLUES PILLS nur jeden empfehlen und jedem raten er soll sich auch die beiden EPs zulegen und vor allem sich diese Band Live anzuschauen.
Punkteabzug gibt es definitiv wegen der Produktion.
Tracklist „Blues Pills“:
1. High Class Woman
2. Ain’t No Change
3. Jupiter
4. Black Smoke
5. River
6. No Hope Left For Me
7. Devil Man
8. Astralplane
9. Gypsy
10. Little Sun
Gesamtspielzeit: 16:54
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