Heavy Metal Rules
(Glam Rock)
Label: Steel Panther Inc.
Format: (LP)
Release: 2019
Von wegen Glam Rock ist Tod, die Jungs von STEEL PANTHER beweisen auf ihre völlig verdrehte Art, dass diese Genre, wenn auch dezent überarbeitet, nach wie vor lebt. Seit dem Jahr 2000 gemeinsam unterwegs versuchen Michael Starr, Lexxi Foxx, Stix Zadinia und Satchel ihre Fans mit der einzig wahren Botschaft zu bekehren und die lautet: Sex, Sex und nochmal Sex.
So kommt dieses Thema auch auf ihrem neuen Album, mit dem nicht ganz kreativen Titel „Heavy Metal Rules“, nicht zu kurz. Nach kurzem gesprochenen Intro eines Jugendlichen, der seine Heavy Metal Helden preist, startet „All I Wanna Do Is Fuck (Myself Tonight)“ gleich in gewohnter intellektueller Manier. Anscheinend wird es den Jungs nicht langweilig über ihre Lieblingsbeschäftigung zu singen und so bleibt diese Nummer mit seinem subtilen Refrain schnell im Ohr hängen, auch wenn dann die Lyrik dahinter nicht hinterfragen sollte.
„Let´s Get High Tonight“ probiert es auf dieselbe Art wie Song #1, ein eingängiger schneller, sich oft wiederholender Refrain ohne wirkliche Höhepunkte. Und da sind wir schon bei dem Problem, das das Quartett aus Los Angeles hat: so lustig und unterhaltsam die Shows auch live sind, auf Scheibe fehlt einfach das gewisse Etwas. Womöglich liegt es daran, dass man das Thema Kopulation in ausreichender Art und Weise in jeder erdenklichen Stellung durchgenudelt hat oder dass die bildliche Untermalung fehlt, die einen Gig zu einem Erlebnis macht. So ist „Let´s Get High Tonight“ nette Durchschnittsware.
Erst „Always Gonna Be A Ho” hebt sich ab und zeigt, was Michael Starr und Konsorten wirklich können. Gefühlvolle Ballade, die man nicht ganz ernst nehmen darf mit passendem Video im Stil einer Gute Zeiten, Schlechte Zeiten Folge. Cooler Song im 80er Jahre Look mit fast kitschigem Chor im Mittelteil und einigen feinen Solis von Satchel.
„I´m Not Your Bitch“ mit seinem treibenden Sound versucht es etwas härter, während „Fuck Everybody“ seichter Pop vom feinsten ist. Klingt leider mehr als belanglos und lässt mich die Frage stellen, gehen den US-Amerikanern die Ideen aus, wenn man in einem Song gefühlte 30 mal das F-Wort verwenden muss?
Zu „Heavy Metal Rules“ fällt mir dann wieder etwas bessere Kritik ein, da man etwas Neues versucht. Die Band geht einen etwas sanfteren Weg, der diesmal besser funktioniert und mischt jede Menge Stile während alle Mitglieder im Chor gemeinsam singen.
Die restlichen drei Songs, die das Album abschließen, lassen sich mit einem Wort beschreiben, Durchschnitt. Nicht mehr und nicht weniger, den selbst nach mehrmaligen Durchhören bleibt eigentlich nichts hängen und auch der Unterhaltungsfaktor fällt eher gering aus.
STEEL PANTER live sehr gerne, wie wir am diesjährigen Masters Of Rock miterleben durften, aber auf CD schleichen sich Ermüdungserscheinungen ein. Vielleicht sollte man einmal neue Weg gehen – wo immer die auch hinführen…
Tracklist „Heavy Metal Rules“:
1. Zebraman
2. All I Wanna Do Is Fuck (Myself Tonight)
3. Let´s Get High Tonight
4. Always Gonna Be A Ho
5. I´m Not Your Bitch
6. Fuck Everybody
7. Heavy Metal Rules
8. Sneaky Little Bitch
9. Gods Of Pussy
10. I Ain´t Buying What You´re Selling
Gesamtspielzeit: 39:11
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