SWALLOW THE SUN - Songs From The North I, II & III
SWALLOW THE SUN
Songs From The North I, II & III
(Dark Metal)

 


Label: Century Media
Format: (LP)

Release: 2015


SWALLOW THE SUN können durchaus von sich behaupten bislang kein schlechtes Album in ihrer 15-jährigen Bandgeschichte abgeliefert zu haben. Allerdings bin ich generell sehr skeptisch was Doppelalben, oder in diesem Fall ein Dreifachalbum angeht. „Songs From The North“ ist der Titel des besagten Dreifachalbums, auf denen die Finnen über zweieinhalb Stunden Musik gepackt haben. Aber damit nicht genug, die Band setzt noch einen drauf und präsentiert sich auf jeder einelnen CD in einem anderen Genre. CD1 ist im wie gewohnten SWALLOW THE SUN Stil, CD2 biediehnt sich dem akustischen Doom Metal und auf CD3 zeigt sich die Band in ihrer dunkelsten Seite, dem Funeral Doom. Schwer zu sagen ob man diesen „Mut“ bewundern soll oder ob das ganze noch mehr Skepsis hervoruft.

Woher die Skepsis? Wenn man als 100 Meter Läufer in den Zehnkampf wechselt, und man neun andere Sportarten trainiert, so verliert man einen Teil seiner Stärke in der eigenen Paradedisziplin. Und genau das ist leider auch SWALLOW THE SUN (nein ich werde den Bandnamen, um eine Verwechslungsgefahr zu vermeiden nicht mit STS abkürzen) passiert. Aber alles der Reihe nach.

CD1 im gewohnten SWALLOW THE SUN Sound bietet diesen zwar, aber es will kein richtiges Feeling aufkommen. Es sind zwar die gewohnten Elemente vorhanden, atmosphärische Keyboardsounds, der Wechselspiel als klarem und harschem Gesang, auch Aleah Standbridge hat man sich als weibliche Gastsängerin zusätzlich eingeladen. Insgesamt kamen gleich drei Gastsängerinnen zum Zuge und man bekommt auch den gewohnten SWALLOW THE SUN Sound zu hören, aber es fehlt einfach was. Aber hören wir uns einfach mal die Akustik CD an, vielleicht kommt da ja die Idee dazu. Songs wie „10 Silver Bullets“ und „Silhouettes“ sind auf jeden Fall die Highlihts des ersten Drittels vom Gesamtbild namens „Songs From The North“.

Die Idee ein akustisches Doom Album aufzunehmen verdient an sich ja Anerkennung, aber würde sie auch funktionieren? Leider auch nur bedingt. Beim Hören der zweiten CD wird auch das „Problem“ der ersten CD deutlich gemacht, denn mit der zweiten hat es dasselbe auf sich. Es plätschert einfach ohne große Abwechslung vor sich hin. Ok, im Doom Metal setzt man eine gewisse Monotonie voraus, allerdings vermisse ich auf beiden CDs die Spannungsmomente. Durchaus befinden sich auch hier wieder ein paar Highlights wie der Titeltrack „Songs Of The North“ oder „Away“. Musikalisch erinnert das ganze an die ruhigen Phasen von KATATONIA oder GHOST BRIGADE. Aber es passt einfach so wie es auf CD gepresst wurde nicht wirklich gut zusammen. Erst acht „normale“ Songs und danach acht – nennen wir es mal akustische Doom Balladen, da geht leider die Spannung verloren. Wenn man sich die Tracks auf den Mp3-Player, Smartphone, PC etc. spielt und dann mit der Zufallswiedergabe die Songs abspielt ergibt das ein ganz anders Bild. Die Songs an sich sind nicht das Problem, die haben ihre Klasse, aber das Gesamtbild will nicht so recht funktionieren.

Aber es gibt ja noch ein dritte CD, auf der sich SWALLOW THE SUN von ihrer düsteren Seite zeigen, und was soll sich sagen. Diese düstere Seite versteht es, den Hörer sofort in ihren schwarzen Bann zu ziehen. Musikalisch wird man sofort an SKEPTICISM erinnert, wobei die Keyboards nicht ganz so im Vordergrund stehen, aber dennoch eine tragende Rolle spielen. Es regiert tiefer Growl-Gesang, der nur ab und zu mal von vereinzelt auftretenden Screams abgelöst wird. Auch die Gitarren haben den passenden Druck dahinter und treten, speziell bei den Sprechpassagen komplett in den Hintergrund. Für mich auf jeden Fall das Beste was man auf der „Songs From The North“ Triology zu hören bekommt. Fünf Songs mit über 50 Minuten Spielzeit, in denen dem Hörer nie langweilig wird, und man die volle Doom Metal Breitseite abbekommt.

Betrachtet man nun das ganze Werk so wie es dargeboten wird, fällt das Fazit doch zwiespältig aus. Die Songs auf den ersten beiden CDs sind wirklich gut, aber harmonieren einfach nicht wirklich miteinander. CD3 bietet dafür einen wahren Hörgenuss. Die Idee an sich ist zwar bewundernswert, aber an der Umsetzung hätte man noch Einiges verbessern können.

 


Tracklist „Songs From The North I, II & III“:
1. With You Came The Whole Of The World´s Tears
2. 10 Silver Bullets
3. Rooms And Shadows
4. Heartstrings Shattering
5. Silhouettes
6. The Memory Of Light
7. Lost & Catatonic
8. From Happiness To Dust
9. The Womb Of Winter
10. The Heart Of A Cold White Land
11. Away 4. Pray For The Winds To Come
12. Songs From The North
13. 66,50´N,28,40´E
14. Autumn Fire
15. Before The Summer Dies
16. The Gathering Of Black Moths
17. 7 Hours Late
18. Empires Of Loneliness
19. Abandoned By The Light
20. The Clouds Prepare For Battle
Gesamtspielzeit: 153:33

 


www.swallowthesun.net

 

SWALLOW THE SUN - Songs From The North I, II & III
SWALLOW THE SUN – Songs From The North I, II & III
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