Die Freakshow ist wieder in der Stadt! Im Frühjahr hatten wir schon viel Spaß auf der Wildstyle und Tattoo Messe in Wien, die mittlerweile seit unglaublichen 27 Jahren durch Österreich zieht. Nun machte die Messe auch in Linz Halt und wird in Kürze Salzburg beehren und in Bad Ischl ihr Finale für 2022 finden.
Neben zahlreichen Ausstellern, sowie Rahmenprogramm in Form des Street Food Festivals, diversen Freaks, Showgirls und weitere Unterhaltungs-Einlagen gab es auch dieses Mal wieder Bandperformances. Wo letztes Jahr vor allem DORO für Aufsehen sorgte und in Wien TURBOBIER als Headliner rockten, sollten an diesem Wochenende BELPHEGOR und SODOM je an einem Tag als Headliner fungieren und mit HEAVEN2HELL sowie den V8WANKERS, noch zwei Supporter gut was wegrocken.
Hier ein paar Impressionen:
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Am Samstag kamen wir am Nachmittag an, kosteten uns durch diverse Streetfood Trucks, begutachteten so manch Werk der Tätowierer, die aus aller Herren Länder angereist waren und ekelten uns ein bisschen vor den Shows der Freaks. Der Puzzleman hat da zum Beispiel Kondome durch sein Riechorgan geschoben, ein blaues Getränk geschluckt und wieder mit Schläuchen an die Oberfläche gebracht und sich einen Apfel mit der Kettensäge aus dem Mund geschnitten. Der Mann hatte sichtlich Spaß daran. Nachher durften dann noch die Showgirls einen Besucher ausziehen und zum Schwitzen bringen, ehe man dann die V8WANKERS auf die Bühne bat.
Die wussten schon in Wien absolut zu unterhalten und auch in der Tabakfabrik in Linz waren die Jungs aus Offenbach bei bester Laune. Mag sein, dass es zunächst ein paar kleine technische Probleme gab und der Sound etwas dumpf und basslastig ausfiel, doch das störte die Truppe offensichtlich nicht, denn die zogen mit viel Freude und Elan ihr Set gekonnt durch. Fronter Lutz Vegas, der nach 22 Jahren Bandgeschichte einen etwas angegrauten Bart präsentierte und auch etwas an Bauchumfang zulegte, führte souverän durch das abwechslungsreiche Set und zeigte schon nach wenigen Songs erwähnten Bauch, der passend zur Wildstyle Messe auch reichlich zutätowiert war. Zwischendurch wollte Lutz noch wissen, ob wir in Österreich eh deutsch sprechen, denn es war Zeit für den deutschen Titel „Eier Aus Stahl“, dem bald der locker flockige Rocker „Fist Of Rock“ folgte. Die Zuschauer feierten eine gute Stunde mit den Punk’n’Rollern so manch abwechslungsreichen Hitkandidaten, jubelten, klatschten und sangen wenn gefordert auch den einen oder anderen Chorus mit.
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Es sollte dann noch etwas Zeit vergehen, denn BELPHEGOR ließen sich etwas länger bitten, da man offensichtlich einen besseren Sound erzielen wollte, denn Soundtechniker und Teile der Band wuselten recht lang auf der Bühne herum. So wurden die mehr oder weniger geduldigen Fans noch gut 45 Minuten hingehalten. Doch schon lange roch man von der Bühne aus, die mit allerlei satanischem Zeug behangen wurde, den penetranten Weihrauchgeruch, bis endlich das Intro startete. Nach kurzem Vorgeplänkel war der Jubel groß, als Helmuth, Serpenth und ihre Mitmusiker die Bühne enterten und sogleich die Hölle losbrechen ließen. Mit bösen Blicken und stoischem Stageacting prügelte man gut was weg und servierte einen guten Mix aus Klassikern und neuem Material vom überaus heftigen „The Devils“, welches erst vor kurzem erschien. Die Fans rasteten teilweise aus, während so manch regulärer Messe-Besucher schon ins Staunen kam über das, was da auf der Bühne abging. Helmuth, der mit weißem, blutverschmiertem Gesicht ziemlich furchteinflößend wirkte, war stimmlich gut dabei, der Sound war für die Umstände ganz gut und die düstere Atmosphäre vereinnahmte die Zuschauer, die die Fäuste in die Luft reckten und nach mehr verlangten, für die gut 75 Minuten mühelos.
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Auch dieses Jahr war die Wildstyle und Tattoo Messe wieder ein einmaliges Erlebnis und mit den Bands als Draufgabe für den schmalen Eintrittspreis absolut empfehlenswert. Doch dem nicht genug, am Sonntag sollten ja noch HEAVEN2HELL und die Kult-Thrasher von SODOM folgen. Dazu bald mehr!
Links:
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