Shooting Star Over Mercurion Tour: ACID BLADE, KÜENRING, ARMORY @ d‘Zuckerfabrik Enns (25.10.2023)

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Das Kulturzentrum „d‘Zuckerfabrik Enns“ lud am 25. Oktober zu einem klassischen Heavy-Metal-Konzert in Oberösterreich, bei dem ich einfach dabei sein musste. Die lokale Metal-Szene hat mit der Steel-City-Sorcery-Konzertreihe und den Festivals in der Linzer KAPU seit 2017 ordentlich an Fahrt aufgenommen. Vor allem ist es der jungen Linzer Band VENATOR zu verdanken, dass die KAPU bei einem Heimspiel fast immer ausverkauft ist. Auch für das gut besuchte Konzert in der Zuckerfabrik sorgten die Mitglieder und das Umfeld der Band, sodass die Stammbesucher der KAPU – manche zum ersten Mal – der kultigen und coolen Location in Enns einen Besuch abstatteten.

Geboten wurde an dem Abend ein Bandpaket, das es in sich hatte. ACID BLADE aus Dresden machten den Start im authentischen 80er Outfit. Sänger Klay öffnete stilecht sein Bier mit einem Schwert und hatte mich als Schwertfan somit gleich auf seiner Seite. Da er aber durchgehend eine Sonnenbrille auf hatte, konnte ich nur erahnen, ob er Spaß an der Show hatte, was bei der Instrumentalfraktion an den Gesichtszügen dagegen klar abzulesen war.

Mit dem Song „Hot Bloods On The Loose“ starteten ACID BLADE in ihr Set, das vom 2022er Debüt-Album „Power Dive“ dominiert wurde. Trotz instrumental und kompositorisch sehr erhabener Stücke musste ich mich mit dem teilweise grenzwertig hohen Gesang erst anfreunden. Da ich aber auch ein Anhänger von „Kauz-Metal“ bin, wurde ich in den besten Momenten an MANILLA ROAD erinnert.

Gleich drei Songs der aktuellen EP “Shooting Star” wurden vorgestellt. “Blast From The Past” von ANGEL BLADE, der Vorgängerband des Sängers, welches auf einer Split-EP mit VENATOR veröffentlicht wurde, fügte sich gut ins Set ein. Die Konzertbesucher feierten ACID BLADE durchgehend ab und so gab es auch mit „Into The Light“ eine Zugabe, die mich an die aktuellen Genre-Referenz-Bands VISIGOTH oder ETERNAL CHAMPION erinnerte. Von ACID BLADE, bei denen sämtliche Songs geniale Twin-Gitarrenläufe, eingängige Riffs und cooler Oldschool Sound auszeichnen, wird man sicher noch öfters hören.

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Auf KÜENRING aus Niederösterreich freute ich mich schon besonders, habe ich doch schon einige geniale Konzerte dieser Band in der Linzer KAPU erlebt. Erst am 07. Oktober wurde ich am Vienna Metal Meeting in der Arena Wien wieder Zeuge, wie gut diese Truppe auch live ist. In Wien war Original-Gitarrist Mick an Board, der nur so eine Freude daran hatte, auf der Bühne zu stehen. In Enns durfte wieder WILDHUNT Frontmann Wolfgang als Live-Gitarrist ein lässiges Solo nach dem anderen aus dem Ärmel schütteln.

KÜENRING ist das Herzensprojekt der Brüder Stefan und Florian Gutenthaler, die richtig stolz auf ihr Werk sein können. Das jüngste Bandmitglied Sebi agierte routiniert und souverän am Schlagzeug. Florian macht an der Gitarre mit stilechter 80er Haarpracht und rot-schwarzer Spandex-Hose eine gute Figur. Stefan am Bass mit seinem blauen SCORPIONS-Shirt und Kopftuch gab mit Sonnenbrille den coolen Frontmann und glänzte mit seiner ausdrucksstarken Stimme.

Neben vielen Songs vom aktuellen Album „Neon Nights“ wurde auch ein neuer Song vom hoffentlich bald erscheinenden neuen Album gespielt. Ich war vor allem wieder vom epischen, fast zehnminütigen „Hounds Of Kuenring“ angetan. Kompositorisch auf allerhöchstem Niveau packt mich dieses Werk live immer wieder. Mit dem lässigen „Streetfight“ verabschiedeten sich KÜENRING vom begeisterten Publikum, bei dem sicherlich einige neue Fans gewonnen wurden.

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Die schwedischen Speed-Metaller ARMORY legten dann mit nackten Oberkörpern, die nur durch Kutten teilweise verdeckt wurden, sehr energetisch los. Die Setlist war sehr stark vom aktuellen Album „Mercurion“ geprägt. Sehr professionell und mit starkem Sound ließen die Schweden nichts anbrennen. Ich musste während des Sets leider feststellen, dass ich mir mit Speed-Metal deutlich schwerer tat, als ich vermutet hätte. Vielleicht wurde ich aber auch von den üppigen Bäuchen des Sängers und des Bassisten visuell zu sehr abgelenkt, die zum Schluss der Show von der Kutte befreit das Bühnenbild prägten. Die meisten anwesenden Konzertbesucher dürfte diese Tatsache aber nicht gestört haben und auch die Band selbst zog ihre Show, wo auch schnell mal Außerirdische den Sänger entführten, mit großem Selbstvertrauen durch.

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Highlight an dem Abend war für mich die Location selbst, die wieder einmal mit großartigem Licht und Ton punktete und den Bands und den Besuchern einen lässigen Konzertabend bescherte, welcher sich im klassischen Metal-Genre bestimmt am 23.12. mit VENATOR und EISENHAND wiederholen wird.

 


Autor: Florian Rosenberger
Fotos: Michael & Brigitte Mistelbacher


Band-Links:
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